Bewertung:

Intimate Enemy: Images and Voices from the Rwandan Genocide (Intimer Feind: Bilder und Stimmen aus dem Völkermord in Ruanda) bietet eine facettenreiche Perspektive auf den Völkermord in Ruanda anhand von Interviews mit Beteiligten und eindringlichen fotografischen Porträts. Das Buch soll einen Einblick in die komplexe Natur der Menschheit und die Faktoren geben, die Menschen dazu bringen, grausame Taten zu begehen.
Vorteile:Das Buch enthält faszinierende Interviews mit Teilnehmern des Völkermords, die zum Nachdenken und zur Reflexion anregen. Die Schwarz-Weiß-Porträts sind eindringlich und unvoreingenommen und bieten einen starken visuellen Kontrast zwischen Tätern und Opfern. Das Engagement der Autoren für Objektivität und systematische Analyse wird gelobt, da sie so menschliches Verhalten und den historischen Kontext der Ereignisse verstehen können.
Nachteile:Einige Leser könnten das Fehlen von Kontextinformationen in den Fotos als beunruhigend empfinden, was ein vollständiges Verständnis der dargestellten Ereignisse behindern könnte. Darüber hinaus könnte der Stil eine Herausforderung für diejenigen sein, die eine eher erzählerische Darstellung suchen, da er sich eher auf eine sachliche Analyse als auf eine emotionale Erzählung stützt.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Intimate Enemy - Images and Voices of the Rwandan Genocide
1994 inszenierte eine Übergangsregierung in Ruanda eines der schlimmsten Massenverbrechen der Welt: eine hunderttägige Vernichtungsaktion, der eine halbe Million Menschen zum Opfer fielen. Zu dieser Zeit blieb der Völkermord in Ruanda von der Außenwelt weitgehend unbemerkt. Heute wächst das Interesse an Ruanda, denn viele entdecken das Grauen, das sich dort abgespielt hat, und versuchen zu verstehen, wie und warum Gewalt dieser Art und dieses Ausmaßes in unserer Zeit geschehen konnte.
Intimate Enemy ist ein seltener Einstieg in die Logik, Sprache und Bildsprache der Gewalt in Ruanda. Das Buch enthält Zeugenaussagen von Tätern und Fotos von Tätern und Überlebenden. Die Bilder und Worte sind roh und unanalysiert und überlassen es dem Leser, sich einen Reim auf die Mörder und ihre potenziellen Opfer zu machen.
Intimate Enemy stellt unsere Annahmen über den Völkermord und die Täter in Frage. Das Buch regt uns auch dazu an, darüber nachzudenken, wie wir uns Gewalt im Ausmaß der ruandischen Gewalt vorstellen und darstellen können.