Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Untersuchung der Mischehen zwischen bedeutenden englischen Familien des 19. Jahrhunderts und erörtert, wie sich diese Praktiken auf Wirtschaft, Politik und Kultur auswirkten. Es kombiniert Elemente der Anthropologie, der Geschichte und des sozialen Kommentars und beleuchtet dabei bemerkenswerte Persönlichkeiten und ihre Beziehungen.
Vorteile:⬤ Fesselnd geschrieben mit einer Mischung aus historischen und anekdotischen Einblicken
⬤ sorgfältig recherchiert
⬤ informativ mit interessanten genealogischen Verbindungen
⬤ hebt die Bedeutung familiärer Bindungen in politischen und sozioökonomischen Entwicklungen hervor
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf die Verflechtung von persönlichen Beziehungen und breiteren historischen Erzählungen.
⬤ Kann mit einer Fülle von Namen und Details überwältigend werden
⬤ die Organisation kann sich zusammenhanglos anfühlen
⬤ genealogische Diagramme sind für Laien nicht benutzerfreundlich
⬤ Kritik an der Präsentation der Kindle-Ausgabe hinsichtlich Formatierung und Navigation.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Incest and Influence: The Private Life of Bourgeois England
Wie viele Gentlemen seiner Zeit heiratete auch Charles Darwin seine Cousine ersten Grades. Tatsächlich waren Ehen zwischen nahen Verwandten im England des 19. Jahrhunderts gang und gäbe, und Adam Kuper argumentiert, dass sie eine entscheidende Rolle beim Aufstieg des Bürgertums spielten.
Inzest und Einfluss zeigt uns, wie die politischen Netzwerke der Aristokratie des 18. Jahrhunderts von Hunderten von angeheirateten bürgerlichen Clans abgelöst wurden - im Finanzwesen und in der Industrie, in der lokalen und nationalen Politik, in der Kirche und im geistigen Leben. In einer detailreichen Erzählung setzt Kuper seine Erfahrung als Anthropologe ein, um verwandtschaftliche Ehen bei den Darwins und Wedgwoods, in Quäker- und jüdischen Bankiersfamilien sowie in der Clapham-Sekte und ihren Nachkommen über vier Generationen hinweg zu analysieren, und endet mit einem aufschlussreichen Bericht über die Bloomsbury Group, das exzentrischste Produkt der englischen bürgerlichen Endogamie.
Diese Heiratsstrategien waren die Grundlage für Romane, und die Zeitgenossen waren von ihnen besessen. Aber es gab auch Bedenken. Die Vorstellungen über Inzest waren im Wandel begriffen, da theologische Lehren in Frage gestellt wurden. Vierzig Jahre lang debattierten die viktorianischen Parlamente darüber, ob ein Mann die Schwester seiner verstorbenen Frau heiraten durfte. Die Heirat unter Cousins und Cousinen beunruhigte die Wissenschaftler, darunter Charles Darwin und sein Cousin Francis Galton, und löste revolutionäre Ideen über Zucht und Vererbung aus.
Diese bahnbrechende Studie zeigt den Zusammenhang zwischen Privatleben, öffentlichem Vermögen und der Geschichte des kaiserlichen Britanniens auf.