Bewertung:

Das Buch von Olaf Zenker bietet eine umfassende und aufschlussreiche Untersuchung der Wiederbelebung der irischen Sprache und der kulturellen Identität in West Belfast. Es verbindet persönliche Erzählungen mit einer umfassenderen Analyse kultureller Praktiken, gemeinschaftlicher Bindungen und der Komplexität ethnischer Zugehörigkeit in einer Post-Konflikt-Gesellschaft. Die Autorin schildert gekonnt die Erfahrungen verschiedener Informanten, beleuchtet die lebendige Kultur und geht gleichzeitig auf die Herausforderungen und Widersprüche ein, mit denen die an der irischen Sprachbewegung Beteiligten konfrontiert sind.
Vorteile:Das Buch wird für sein tiefes Eintauchen in die irische Kultur von Belfast gelobt, das reichhaltiges ethnografisches Material und persönliche Geschichten präsentiert, die die Komplexität von Sprache und Identität erfassen. Zenkers witziger und einfühlsamer Schreibstil macht das Werk für ein breites Publikum zugänglich und ansprechend. Die Analyse kultureller Praktiken, historischer Kontexte und individueller Erfahrungen gilt als aufschlussreich und regt zum Nachdenken an, insbesondere im Hinblick auf die Überschneidung von Sprache, Politik und Gemeinschaftsidentität.
Nachteile:Einige Leser könnten den detaillierten theoretischen Rahmen weniger ansprechend finden, insbesondere diejenigen, die eine geradlinige Erzählung ohne akademische Analyse suchen. Außerdem könnte die Komplexität des Themas für Leser, die mit der Geschichte und kulturellen Dynamik der Region nicht vertraut sind, eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Irish/Ness Is All Around Us
Diese Ethnographie über irische Sprache und Identität konzentriert sich auf Irisch sprechende Menschen im katholischen West Belfast und untersucht die Komplexität der sich verändernden und widersprüchlichen Wahrnehmung von Irischsein und die sich verändernden Praktiken der „irischen Kultur“ in den Bereichen Sprache, Musik, Tanz und Sport.
Der theoretische Ansatz des Autors zu Ethnizität und ethnischen Revivals bietet einen erweiterten Erklärungsrahmen für die soziale (Re-)Produktion von Ethnizität, indem er die wechselseitigen Beziehungen zwischen Repräsentationen und kulturellen Praktiken hinsichtlich ihrer kombinierten Fähigkeit, ethnische Revivals hervorzubringen, theoretisiert. Dieses Buch richtet sich nicht nur an Leser, die sich für die Feinheiten der nordirischen Situation interessieren, sondern auch an eine breitere Leserschaft in den Bereichen Anthropologie, Soziologie, Kulturwissenschaften, Geschichte und Politikwissenschaft, die sich mit den Mechanismen hinter ethnonationalen Konflikten und der Politik von Kultur und Identität im Allgemeinen beschäftigen.