
Ironies of Solidarity: Insurance and Financialization of Kinship in South Africa
Ironies of Solidarity leistet einen wichtigen und empirisch reichhaltigen Beitrag zu unserem Verständnis dessen, was das Finanzwesen in der Gesellschaft bewirkt. In dieser ethnografischen Studie, die an einem der ungleichsten und gewalttätigsten Orte der Welt angesiedelt ist, wird untersucht, wie Versicherungsunternehmen einen riesigen Markt mit überwiegend armen afrikanischen Kunden entdeckt haben.
Nach dem Ende der Apartheid im Jahr 1994 wurde Südafrika zu einem Testgebiet für neue Versicherungsprodukte, neue Marketingtechniken und bahnbrechende Verwaltungsmodelle mit einem potenziell globalen Markt. Erik B hre geht der Frage nach, wie die Afrikaner die gewonnenen Freiheiten in finanzieller Hinsicht genießen und wie sich der Beginn der Demokratie auf die Risiken des täglichen Lebens auswirkt. Um diese Fragen zu beantworten, bietet dieses Buch eine detaillierte Analyse des südafrikanischen Versicherungssektors und untersucht sowohl die Organisationen und Netzwerke, über die Policen verkauft und Schadensfälle abgewickelt werden, als auch die soziale Welt der afrikanischen Kunden und ihrer Angehörigen.
Dieses theoretisch innovative Buch stützt sich auf Rortys Begriff der Ironie, um zu verstehen, wie sich die der Solidarität innewohnenden Widersprüche auf Ungleichheit und Konflikte auswirken, und wird durch anschauliche Fallstudien lebendig. Es leistet einen wichtigen Beitrag zu dringenden Debatten in der Wirtschaftsanthropologie, indem es die moralischen und sozialen Folgen von Versicherungsunternehmen und ihren Produkten untersucht.