Bewertung:

Ivan's War von Catherine Merridale bietet eine umfassende Erforschung der russischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg, wobei der Schwerpunkt auf dem täglichen Leben der Soldaten und Zivilisten der Roten Armee liegt. Das Buch wird für seine gründliche Recherche und seine fesselnde Erzählweise gelobt. Einige Leser waren jedoch der Meinung, dass die Perspektiven veraltet sind, die Analysen voreingenommen sind und es an detaillierten Schlachtberichten mangelt.
Vorteile:⬤ Umfassend und gut recherchiert, bietet es einen detaillierten Einblick in das tägliche Leben der Soldaten und Zivilisten der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg.
⬤ Catherine Merridales Schreibstil ist fesselnd und für den allgemeinen Leser zugänglich.
⬤ Das Buch nutzt Interviews mit Veteranen der Roten Armee und bietet damit einzigartiges Quellenmaterial.
⬤ Es stellt staatlich sanktionierte Erzählungen in Frage und beleuchtet die harte Realität des sowjetischen Militärlebens.
⬤ Einige Leser fanden den Ton veraltet und spiegelten überholte Ansichten über den Kommunismus wider.
⬤ Es gibt Beschwerden über das Fehlen von Karten, die den geografischen Kontext der besprochenen Ereignisse verdeutlichen.
⬤ Einige Kritiker bemängeln eine vermeintliche Voreingenommenheit in Merridales Bericht, der sich eher wie eine Kritik am sowjetischen System als ein ausgewogener historischer Überblick liest.
⬤ Diejenigen, die nach detaillierten Schlachtenberichten suchen, könnten das Buch als unzureichend empfinden, da es sich mehr auf soziologische Aspekte konzentriert.
(basierend auf 124 Leserbewertungen)
Ivan's War: Life and Death in the Red Army, 1939-1945
Ein kraftvoller, bahnbrechender Bericht über die Erfahrungen des einfachen russischen Soldaten im schlimmsten Krieg der Geschichte, basierend auf neu entdeckten Quellen.
Von den dreißig Millionen Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront kämpften, starben acht Millionen, die in selbstmörderischen Angriffen vorwärts getrieben und von deutschen Granaten und Panzern zerschmettert wurden. Es waren die Männer und Frauen der Roten Armee, ein zusammengewürfelter Haufen von Soldaten, die sich der tödlichsten Streitmacht Europas entgegenstellten und sie bis 1945 besiegten. Sechzig Jahre sind seit ihrem epischen Triumph vergangen, aber das Herz und der Verstand von Iwan - wie der einfache russische Soldat genannt wurde - bleiben ein Geheimnis. Wir wissen etwas darüber, wie die Soldaten starben, aber fast nichts darüber, wie sie lebten, wie sie die Welt sahen oder warum sie kämpften.
Auf der Grundlage von bisher verschlossenen Militär- und Geheimpolizeiarchiven, Interviews mit Veteranen sowie privaten Briefen und Tagebüchern legt Catherine Merridale die erste umfassende Geschichte der Armee der Sowjetunion vor. Sie folgt den Soldaten vom Schock der deutschen Invasion bis zu ihrem kostspieligen Triumph in Stalingrad, wo die Lebenserwartung oft nur vierundzwanzig Stunden betrug. Mit den Augen der Soldaten erleben wir ihre siegreiche Ankunft in Berlin, wo ihre Wut und ihr Leid einen schrecklichen Tribut fordern, und begleiten sie bei ihrer hoffnungsvollen Rückkehr in die Heimat, wo ihnen das neue Leben, für das sie gekämpft hatten, verwehrt bleibt.
Ivan's War ist eine Meisterleistung der Originalrecherche und eine packende Geschichte, die die einzigartige Mischung aus Mut, Patriotismus, Wut und Angst offenbart, die es diesen unterernährten, schlecht geführten Truppen ermöglichte, die Nazi-Armee zu besiegen. Dabei gibt Merridale der Geschichte die unsichtbaren Millionen zurück, die das größte Opfer brachten, um den Krieg zu gewinnen.