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J.R.R. Tolkien - Romanticist and Poet
Schläft ein Lied in den Dingen, die reichlich vorhanden sind.
Das immer wieder träumt, um gehört zu werden:
Die Melodie der Erde wird zu klingen beginnen.
Wenn du das Zauberwort findest.
Joseph v. Eichendorffs (1788-1857) berühmtes Gedicht "WUnschelrute" bringt zum Ausdruck, was den Kern der romantischen Weltanschauung ausmacht: Ein transzendentes Geheimnis umgibt uns und kann von romantischen Individuen mit Hilfe von Poesie und Kunst erschlossen werden. Als Folge dieser romantischen Perspektive gewinnt die Welt ihre grundlegende magische Qualität zurück. Obwohl sie auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückgeht, liegt die romantische Weltanschauung dem Leben und Werk vieler Vertreter späterer Epochen zugrunde, darunter J. R. R. Tolkien (1892-1973).
Diese neue Monographie von Julian Eilmann füllt eine Lücke in der Tolkien-Forschung durch eine Analyse und Würdigung der genuin romantischen Qualität seines Legendariums. Eilmann spürt den romantischen Elementen und Motiven in Tolkiens poetischer Theorie und literarischem Werk nach und stellt sie in den historischen Kontext der Romantik, wobei er sich besonders auf Tolkiens oft vernachlässigte Lyrik konzentriert, in der sich der romantische Geist am lebendigsten manifestiert. Darüber hinaus untersucht das Buch die romantischen Motive in klassischen Fantasy-Romanen wie George MacDonalds Phantastes (1858) oder Lord Dunsanys The King of Elfland's Daughter (1924) und verdeutlicht so den bedeutenden Einfluss der romantischen Ästhetik auf die moderne Fantasy-Literatur. Tolkiens Verteidigung der romantischen Vorstellungskraft und seine immense Popularität machen ihn zu einem der einflussreichsten Vertreter des romantischen Geistes im 20. und 21.