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Taming Japan's Deflation: The Debate Over Unconventional Monetary Policy
Eine mutigere Wirtschaftspolitik hätte die anhaltenden Deflationsschübe im Japan der Nachblasezeit bekämpfen können, schreiben Gene Park, Saori N. Katada, Giacomo Chiozza und Yoshiko Kojo in Taming Japan's Deflation. Trotz der Warnungen von Wirtschaftswissenschaftlern, des starken politischen Drucks und der gut formulierten unkonventionellen politischen Optionen zur Bewältigung dieses Problems hat sich Japans Zentralbank, die Bank of Japan (BOJ), geweigert, die mutigen Maßnahmen zu ergreifen, die nach Ansicht der Autoren wesentlich hilfreicher gewesen wären.
Mit der Rückkehr von Premierminister Abe Shinzo an die Macht änderte Japan schließlich Anfang 2013 seinen Kurs mit der Einführung der Abenomics - einer Wirtschaftsagenda zur Wiederbelebung der Wirtschaft - und Abes Ernennung einer neuen Führung in der BOJ. Wie Taming Japan's Deflation zeigt, war der Widerstand der BOJ, mit einer kühneren Politik zu experimentieren, auf festgefahrene politische Vorstellungen zurückzuführen, die einer aktivistischen Geldpolitik feindlich gegenüberstanden. Die Autoren erklären, wie sich diese politischen Vorstellungen im Laufe der langen Geschichte der BOJ entwickelt haben und aufgrund der Geschlossenheit des breiteren politischen Netzwerks an Dominanz gewannen.
Die Erklärungskraft von politischen Ideen und Netzwerken deutet auf eine grundlegende Unzulänglichkeit des vorherrschenden Rahmens für die Analyse von.
Die Politik der Geldpolitik leitet sich aus der Literatur über die Unabhängigkeit der Zentralbanken ab. Dieser Ansatz privilegiert die Interaktion zwischen politischen Auftraggebern und ihren vermeintlichen Vertretern, den Zentralbankern. Taming Japan's Deflation zeigt jedoch deutlich, dass die von Ideen und Institutionen geprägten Ansichten der Zentralbanker entscheidend für die Geldpolitik sein können. Durch eine Kombination aus institutioneller Analyse, quantitativen empirischen Tests, eingehenden Fallstudien und einem strukturierten Vergleich Japans mit anderen Ländern zeigen die Autoren, dass die Entscheidung für eine aggressive Geldpolitik letztlich weitgehend von den etablierten politischen Ideen und dem politischen Netzwerk der Banker abhängt.