
Everyone's Theater - Literature and Daily Life in England, 1860-1914
Nahezu alle Einwohner Englands und seiner Kolonien zwischen 1860 und 1914 waren aktive Theaterbesucher, und viele nahmen an den Amateurtheatern teil, die das spätviktorianische Leben prägten. Das viktorianische Theater war keine abstrakte Figuration der Welt als Bühne, sondern ein in die gelebte Massenerfahrung eingebettetes Mediensystem, das das Konzept einer theatertreibenden Nation tatsächlich erfüllte.
Everyone's Theater wendet sich der lokalen Geschichte zu, den Worten der viktorianischen Alltagsmenschen in ihren Tagebüchern und Produktionsaufzeichnungen, um dieses verlorene Kapitel der Theatergeschichte wiederzufinden, in dem das Amateurtheater die Bühne domestiziert. Professionelle Schauspieler und Dramatiker bemühten sich, ihre Produktionen mit Ideen und Techniken kompatibel zu machen, die zu Hause - und in Amateuraufführungen von Kanada bis Indien - sicher reproduziert werden konnten.
So entstand das erste echte englische Nationaltheater: eine Gesellschaft, in der die unterschiedlichsten Klassen in der theatralischen Darstellung eine gemeinsame Basis fanden. Everyone's Theater bietet neue Möglichkeiten, die viktorianische Literatur um die Dimension der Stimme, des Klangs und der Verkörperung zu erweitern und das Vergnügen der viktorianischen Theatralität zu schätzen.