
Beyond Diversity: Queer Politics, Activism, and Representation in Contemporary Japan
Japan bietet einen einzigartigen Kontext für die Durchführung von Queer-Studien. Anders als in Europa, Nordamerika und anderen Regionen der Welt gibt es dort keine Homophobie, weil das Christentum als moralische Grundlage fehlt. Darüber hinaus hat sich die Situation von LGBTQ+-Personen in den letzten zehn Jahren rapide verändert, da die Olympischen Spiele in Tokio einen weiteren Anstoß zu Diskussionen über die Rechte sexueller Minderheiten gaben. Jüngste Umfragen zeigen einen dramatischen Anstieg der Akzeptanz der gleichgeschlechtlichen Ehe.
Japan ist jedoch das einzige G7-Land, das gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht anerkennt, und sexuelle Minderheiten sind gesetzlich nicht vor Diskriminierung geschützt. Dies ist auf die tief verwurzelten traditionellen und religiös gefärbten Familienwerte zurückzuführen, die vom zutiefst konservativen politischen Establishment des Nachkriegsjapan vertreten und aufrechterhalten werden.
Während LGBTQ+-Themen in Japan seit den 1990er Jahren wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten haben, gibt es in englischer Sprache nur wenige wissenschaftliche Arbeiten zu den Entwicklungen nach 2000, geschweige denn in Form von Sammelbänden. Der vorliegende Band wird diese Lücke schließen, indem er die politischen und kulturellen Repräsentationen von und durch sexuelle Minderheiten in Japan nach 2000 beleuchtet und damit eine völlig neue Perspektive auf LGBTQ+-Themen in Japan und Ostasien in englischer Sprache verfügbar macht.