Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Untersuchung der Verschwörungstheorie der flachen Erde und ihrer breiteren Auswirkungen auf die Verschwörungskultur in der Gesellschaft. Es ist gut recherchiert und bietet eine fesselnde Erzählung, die die Geschichte des Glaubens an die flache Erde dokumentiert und zeigt, wie diese Ansichten mit anderen Verschwörungen in Einklang stehen. Dem Autor gelingt es, die Gläubigen zu vermenschlichen und gleichzeitig die Irrationalität des Verschwörungsdenkens zu kritisieren. Einige Leser fanden jedoch, dass das Buch zu sehr auf die Theorie der flachen Erde fokussiert ist und es an praktischen Lösungen fehlt, um solchen Überzeugungen entgegenzuwirken.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und informativ
⬤ fesselnde Erzählung
⬤ tiefer historischer Überblick
⬤ macht Verschwörungstheoretiker menschlich
⬤ aufschlussreiche Analyse der Verschwörungskultur
⬤ gut dokumentiert mit ausführlichen Anmerkungen
⬤ erfüllt sowohl Neugier als auch Bildungszwecke.
⬤ Zu sehr auf die Theorie der flachen Erde fokussiert
⬤ es fehlt an detaillierten praktischen Ratschlägen, um Verschwörungsglauben entgegenzuwirken
⬤ einige fanden die Kapitel zu lang
⬤ die E-Book-Formatierung kann die Quellenüberprüfung erschweren.
(basierend auf 44 Leserbewertungen)
Off the Edge: Flat Earthers, Conspiracy Culture, and Why People Will Believe Anything
Seit 2015 erlebt ein fast zweihundert Jahre alter Irrglaube einen spektakulären Aufschwung: die Vorstellung, dass wir alle auf einer flachen Ebene unter einer massiven Kuppel leben, die von einer unüberwindbaren Wand aus Eis umgeben ist. Es ist die ultimative Verschwörungstheorie, eine pauschale Ablehnung all dessen, was wir über die Welt, in der wir leben, wissen. Woher stammt diese Idee? Weill zieht eine gerade Linie vom heutigen verschwörerischen Moment zurück zu den Anfängen der Theorie der flachen Erde in den 1830er Jahren und zeigt die menschlichen Impulse, die hinter den Glaubensdivergenzen stehen. Angesichts einer komplizierten Welt, die sich unserer individuellen Kontrolle entzieht, suchen wir natürlich nach Mustern, um das Unerklärliche zu erklären. Der einzige Unterschied zwischen damals und heute? Die sozialen Medien. Und, angetrieben von den Algorithmen von Facebook und YouTube, wächst die Bewegung für die flache Erde.
Off the Edge ist gleichzeitig eine definitive Geschichte der Bewegung und ein lesenswerter Blick auf ihre expansive, absurde und gefährliche Gegenwart. Es stellt uns eine Reihe überlebensgroßer Charaktere vor, von Trickbetrügern des 19. Jahrhunderts über Kleinstadttyrannen des 20. Jahrhunderts bis hin zu den Provokateuren des Internets von Alex Jones aus den frühen achtziger Jahren, deren Groll die frühe Saat unserer modernen Spaltung gesät hat. Wir begleiten Weill zu Flat-Earther-Konferenzen, wo wir Mütter im Urlaub, entschlossene Kreationisten, betrügerische YouTube-Prominente und ihre Opfer, Neonazi-Rapper und sogar einen Mann treffen, der entschlossen ist, mit einem selbstgebauten raketenbetriebenen Ballon ins All zu fliegen - dessen tragischer Tod sich als ebenso sinnlos und absurd erweist wie die Theorie, die er beweisen wollte.
Scharfsinnig und mit klarem Blick erzählt Off the Edge eine kraftvolle Geschichte über den Glauben, erforscht, wie wir zu diesem Moment der polarisierten Realitäten gekommen sind, und erklärt, was passieren muss, damit wir alle zur gleichen sich drehenden Erdkugel zurückkehren können.