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Beyond Method: Stella Adler and the Male Actor
Stella Adler (1901-92) bildete viele bekannte amerikanische Schauspieler aus, doch während eines Großteils ihrer Karriere stand ihr Einfluss im Schatten von Lee Strasberg, dem Leiter des Actors Studio. In Beyond Method: Stella Adler and the Male Actor konzentriert sich Scott Balcerzak auf Adlers Lehren und darauf, wie sie Strasbergs psychologischen Fokus auf das "Selbst" des Schauspielers herausforderte, indem sie einen einfühlsamen und sozial engagierten Ansatz für die Performance förderte. Anhand von archivierten Studioprotokollen und -aufzeichnungen untersucht Balcerzak Adlers Lektionen in Technik, Charakterisierung und Drehbuchanalyse, die den Hintergrund der Lehrerin widerspiegeln - ihre Studienzeit bei Constantin Stanislavski, ihre Erziehung im jiddischen Theater und ihr enzyklopädisches Wissen über das Theater. Durch dieses Objektiv betrachtet Beyond Method die Darbietungen einiger ihrer berühmten männlichen Schüler durch ein umfassendes Verständnis der Diskurse des Schauspiels.
Das Buch beginnt mit einem Überblick über die geschlechtlichen und rassischen Klassifizierungen, die mit dem männlichen "Method"-Schauspieler verbunden sind, und erörtert die weiße Männlichkeit in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Jahrhunderts. Das erste Kapitel untersucht die Förderung von "Method"-Stars durch die Boulevardpresse in den 1950er Jahren als Fortsetzung von Strasbergs Aufstieg zur Berühmtheit. Gleichzeitig definierte Adlers Methodik die schauspielerische Leistung als eine Form des sozialen Engagements - und nicht nur des persönlichen Ausdrucks -, was eine Analyse der Männlichkeit auf dem Bildschirm als kulturelles Fluidum ermöglichte. Die folgenden Kapitel dienen als Fallstudien zu einigen von Adlers berühmtesten Schülern in bemerkenswerten Rollen - Marlon Brando in A Streetcar Named Desire (1951) und The Missouri Breaks (1976), Robert De Niro in Taxi Driver (1976), Henry Winkler in Happy Days (1974-84) und Mark Ruffalo in The Avengers: Age of Ultron (2015). Balcerzak kommt zu dem Schluss, dass die Anwesenheit von Adler die Entwicklung der Männlichkeit auf der Leinwand durch die Förderung einer relativ komplexen Sichtweise der Geschlechtsidentität verändert hat, die in anderen Klassenzimmern nicht zu finden ist.
Jenseits der Methode betrachtet Stella Adler nicht nur als wirksame Schauspiellehrerin, sondern auch als engagierte und originelle Denkerin, die uns einen neuen Weg zur Betrachtung von Darstellungen von Männlichkeit auf der Leinwand eröffnet. Film- und Theaterwissenschaftler sowie diejenigen, die sich für Gender Studies interessieren, werden von dieser gründlichen Studie sicher profitieren.