Bewertung:

Kaushik Basus Buch Beyond the Invisible Hand„ (Jenseits der unsichtbaren Hand“) kritisiert das herkömmliche wirtschaftliche Denken, insbesondere die falsche Interpretation des Konzepts der unsichtbaren Hand“. Er plädiert für einen stärker auf den Menschen ausgerichteten Ansatz in der Wirtschaft, der neben der Marktdynamik auch soziale Normen und ethisches Verhalten berücksichtigt. Das Buch wird für seine detaillierte Analyse und die reichhaltigen Argumente gelobt, muss sich aber auch Kritik gefallen lassen, weil es komplex ist und sich etwas von den gängigen Methoden entfernt.
Vorteile:⬤ Bietet eine meisterhafte Kritik an konventionellen Wirtschaftstheorien und deren Fehlinterpretationen.
⬤ Hinterfragt die Annahme, dass Eigeninteresse auf Märkten zu optimalen gesellschaftlichen Ergebnissen führt.
⬤ Integriert Literatur und Beispiele aus der Praxis und bereichert so den ökonomischen Diskurs.
⬤ Plädiert für die Bedeutung sozialer Normen und ethischer Überlegungen in Wirtschaftsmodellen.
⬤ Regt zum kritischen Denken über Armut, Ungleichheit und die Bedingungen für eine Verbesserung der Gesellschaft an.
⬤ Die Komplexität des Textes macht ihn nur aufmerksamen Lesern zugänglich.
⬤ Einige Leser finden den Stil des Buches im Vergleich zur zeitgenössischen Wirtschaftsliteratur altmodisch und dicht.
⬤ Kritisiert wird unter anderem, dass es sich zu sehr auf neoklassische Wirtschaftsmodelle stützt und nur begrenzt alternative Rahmenbedingungen bietet.
⬤ Einige Argumente wirken zu abstrakt oder theoretisch, was die praktische Anwendbarkeit einschränkt.
⬤ Die moralischen Schlussfolgerungen des Buches ergeben sich nicht immer eindeutig aus den dargelegten wirtschaftlichen Argumenten.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Beyond the Invisible Hand: Groundwork for a New Economics
Warum die Wirtschaftswissenschaft sich auf Fairness und nicht nur auf Effizienz konzentrieren muss
Einer der zentralen Lehrsätze der Mainstream-Ökonomie ist Adam Smiths These, dass das eigennützige Verhalten von Individuen unter bestimmten Bedingungen zum gesellschaftlichen Wohl führt, fast so, als würde es von einer unsichtbaren Hand gelenkt werden. Diese tiefe Einsicht wurde in den letzten zwei Jahrhunderten aus dem Zusammenhang gerissen, verdreht und als Eckpfeiler der marktwirtschaftlichen Orthodoxie verwendet. In Beyond the Invisible Hand (Jenseits der unsichtbaren Hand) argumentiert Kaushik Basu, dass die Mainstream-Ökonomie und ihre konservativen Befürworter Smiths Einsicht falsch dargestellt und unser Verständnis davon beeinträchtigt haben, wie Volkswirtschaften funktionieren, warum einige Volkswirtschaften scheitern und andere erfolgreich sind und was das Wesen und die Rolle von staatlichen Eingriffen sein könnte. Er vergleicht diese Sichtweise der unsichtbaren Hand mit der von Kafka beschriebenen Vision, in der Individuen, die ihre atomistischen Interessen verfolgen und keine moralischen Verpflichtungen haben, am Ende eine Welt schaffen, die gemein und elend ist.
Unter Verwendung von Analyseinstrumenten aus der Mainstream-Ökonomie stellt das Buch einige der Grundsätze und Thesen der Mainstream-Ökonomie in Frage. Es behauptet, dass die traditionelle Ökonomie, indem sie die Rolle von Kultur und Gewohnheiten ignoriert, die Ansicht fördert, dass das derzeitige System das einzig tragfähige ist, und damit den Interessen derjenigen dient, die von diesem System profitieren. Jenseits der unsichtbaren Hand fordert die Leser auf, die Annahmen, die dem modernen Wirtschaftsdenken zugrunde liegen, grundlegend zu überdenken, und beweist, dass eine gerechtere Gesellschaft sowohl möglich als auch nachhaltig und daher erstrebenswert ist.
Indem sie Adam Smiths Theorie unter die Lupe nimmt, entlarvt diese leidenschaftliche Kritik an der zeitgenössischen Mainstream-Ökonomie die traditionellen Annahmen über die besten wirtschaftlichen Praktiken, das Eigeninteresse und das soziale Wohl.