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Beyond the Finish Line: Images, Evidence, and the History of the Photo-Finish
In den 1880er Jahren verkündeten Fotografen und Sportenthusiasten zuversichtlich das Ende der toten Läufe bei sportlichen Wettkämpfen. Die Befürworter der Kamera betonten, dass sie den endgültigen Beweis dafür liefern könne, wer gewonnen und wer verloren habe.
Doch trotz dieser Abhilfe für das unzulängliche menschliche Auge endeten Wettrennen zwischen Pferden, Booten und Fahrrädern zu knapp, um einen alleinigen Sieger zu ermitteln. Mehr als ein Jahrhundert später, als Kameras die Sekunde in Zehntausendstel und mehr unterteilen können, überqueren die Sportler die Ziellinie immer noch unentschieden. In dieser faszinierenden Reise durch die Geschichte des Fotofinishs im Sport zeigt Jonathan Finn, wie die Innovation durch das Streben nach immer präziseren Werkzeugen und die Suche nach der perfekten Messung vorangetrieben wurde.
Während er die technologischen Entwicklungen nachzeichnet, die durch diesen Kreuzzug inspiriert wurden - von der Entwicklung der Fotokamera bis hin zu Filmkameras und schließlich zu komplexen, modernen Fotofinish-Systemen -, deckt Finn die sozialen Auswirkungen der Annahme und Anfechtung des Fotos als Beweismittel im Sport auf. Auf Schritt und Tritt überschneidet sich die empirische Besessenheit mit der Unberechenbarkeit des Sports und schafft ein Paradoxon, in dem die Präzision der Fotofinish-Technologie die Realitäten der menschlichen Leistung und ihrer Messung bei weitem übersteigt.
Athleten durch die Hundertstel-, Tausendstel- oder Zehntausendstelsekunde zu trennen, ist oft eine Fiktion, die mit bedeutenden materiellen und kulturellen Implikationen einhergeht. Jenseits der Ziellinie ist eine lebendige Biografie einer kritischen Technologie, die die kulturelle Rolle des Fotofinishs in der Kultur des Siegens um jeden Preis beleuchtet und davor warnt, dass unser Streben nach Präzision das menschliche Element des Sports bedrohen könnte, das bloße Zuschauer zu Fans macht.