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Beyond the Boomerang: From Transnational Advocacy Networks to Transcalar Advocacy in International Politics
Aufsätze, die eine neue, empirisch fundierte Theorie der transnationalen Interessenvertretung entwickeln
Margaret E. Keck und Kathryn Sikkink stellten die Bumerang-Theorie 1998 in ihrem Buch Activists beyond Borders: Advocacy Networks in International Politics" vor. Sie ist nach wie vor eine der ersten breit anwendbaren Theorien darüber, warum Gruppen von Nichtregierungsorganisationen und interessierte Einzelpersonen transnationale Advocacy-Netzwerke bilden. Seit ihrer Veröffentlichung haben sich jedoch die empirischen Bedingungen, die zu ihrer Theorie geführt haben, geändert. Die Arten von Akteuren, die an transnationaler Interessenvertretung beteiligt sind, haben sich diversifiziert. Die NRO des Nordens haben an Macht und Einfluss verloren und sind in ihrem Zugang zu den südlichen Staaten eingeschränkt worden. Die NRO des Südens haben die Fähigkeit entwickelt, eigenständig Lobbyarbeit zu betreiben, und oft engere Beziehungen zu ihren eigenen Regierungen aufgebaut. Die Architektur der Weltordnungspolitik hat sich ebenfalls verändert und bietet den Stimmen aus dem Süden neue Möglichkeiten des Zugangs und des Einflusses.
In Beyond the Boomerang: From Transnational Advocacy Networks to Transcalar Advocacy in International Politics bieten die Herausgeber Christopher L. Pallas und Elizabeth A. Bloodgood eine hochaktuelle wissenschaftliche Arbeit, die einen neuen theoretischen Rahmen zusammenfasst, um ein kohärentes, integriertes Bild der aktuellen Dynamik in der globalen Interessenvertretung zu entwickeln. Diese neue Theorie der transkalaren Advocacy konzentriert sich auf Advocacy-Aktivitäten und politische Auswirkungen, die über verschiedene Ebenen oder Maßstäbe des politischen Handelns hinausgehen. In der transkalaren Advocacy-Arbeit werden alle NRO - im Norden wie im Süden - als strategische Akteure behandelt, die die Ziele, die Ebenen der Advocacy-Arbeit und die Partnerschaften wählen, die ihren Fähigkeiten und Zielen am besten entsprechen. Die Fallstudien in diesem Band entwickeln die empirische Grundlage für diese Theorie anhand von Daten aus Lateinamerika, Afrika, Europa und Asien, wobei mehrere Kapitel einen länderübergreifenden Vergleich enthalten. Die Kapitel beleuchten die große Vielfalt der Akteure, die an der Advocacy-Arbeit beteiligt sind, darunter NRO, soziale Bewegungen, internationale Institutionen, Regierungen und Unternehmen. Die Autoren verwenden sowohl qualitative als auch quantitative Methoden und bringen Erkenntnisse aus der Politikwissenschaft, den internationalen Beziehungen und der Soziologie mit ein. Die Fallstudien umfassen auch verschiedene Themenbereiche, von Frauenrechten über Umweltschutz, nachhaltige Landwirtschaft und Gesundheitspolitik bis hin zur Demokratieförderung.