Bewertung:

Das Buch „Beyond America's Grasp: Ein Jahrhundert gescheiterter Diplomatie im Nahen Osten“ von Stephen P. Cohen bietet eine eingehende Untersuchung der komplexen Beziehung zwischen Amerika und dem Nahen Osten und konzentriert sich dabei auf historische Zusammenhänge, kulturelle Einflüsse und das Scheitern der US-Diplomatie. Es bietet eine einzigartige Perspektive, die gängige Missverständnisse über die Region in Frage stellt und die Notwendigkeit eines nuancierten Verständnisses und Engagements unterstreicht.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, informativ und leicht zugänglich, so dass es auch für Personen ohne Hintergrundwissen in Nahoststudien geeignet ist. Cohens umfangreiche Erfahrungen in der Region verleihen seinen Erkenntnissen Glaubwürdigkeit, und er geht individuell auf verschiedene arabische Länder ein, was dazu beiträgt, das Klischee des Nahen Ostens als monolithisches Gebilde zu entkräften. Das Buch regt zum Nachdenken über die US-Politik und die historischen Hinterlassenschaften an, die die aktuellen Beziehungen beeinflussen.
Nachteile:Einige Leser könnten das Buch als repetitiv empfinden, insbesondere was die Entstehung der Staaten des Nahen Ostens betrifft. Außerdem bietet es keine konkreten Lösungen für den israelisch-palästinensischen Konflikt oder andere regionale Probleme, was ein Nachteil für diejenigen sein könnte, die handlungsrelevante Erkenntnisse suchen. Einige Rezensenten haben den Eindruck, dass das Buch eine leichte Voreingenommenheit zugunsten Israels zeigt.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Beyond America's Grasp: A Century of Failed Diplomacy in the Middle East
Der Nahost-Experte Stephen P.
Cohen zeichnet die US-Politik in der Region seit dem Zerfall des Osmanischen Reiches bis in die Gegenwart nach. Vor einem Jahrhundert gab es zwei vorherrschende Ansichten über den Einsatz der amerikanischen Macht: Woodrow Wilson forderte Amerika auf, die nationale Freiheit und Selbstbestimmung zu fördern - im krassen Gegensatz zu seinem Vorgänger Theodore Roosevelt, der eine energische, auf nationalem Eigeninteresse beruhende Außenpolitik befürwortete.
In prägnanten, pointierten Kapiteln bietet Cohen eine klare Einführung in die Komplexität der Region und einen augenöffnenden Kommentar dazu, wie die verschiedenen Länder des Nahen Ostens darum gerungen haben, sich angesichts von Amerikas erklärtem Idealismus und seiner tatsächlichen Realpolitik zu definieren.