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Die erste große Monografie über den für den Turner-Preis nominierten Glasgower Künstler Jim Lambie.
Dieser lang erwartete Band gibt einen Überblick über die Karriere des zeitgenössischen Bildhauers Jim Lambie aus Glasgow. Von seinen unverwechselbaren Bodenarbeiten, die von Wand zu Wand mit lebhaftem Isolierband beklebt sind, bis hin zu seinen in Farbe getränkten Matratzen formt Lambie mit viel Geschick Humor und Pathos aus dem Durcheinander des modernen Lebens. Er arbeitet mit Gegenständen, die er gerade zur Hand hat, sowie mit solchen, die er in Secondhand- und Baumärkten erworben hat, und lässt Plattenspieler, Lautsprecher, Kleidung, Accessoires, Türen und Spiegel als skulpturale Elemente in größeren Kompositionen wieder auferstehen.
Lambie gibt dem sinnlichen Vergnügen den Vorrang vor der intellektuellen Reaktion. Er wählt Materialien aus, die ihm vertraut sind und eine starke persönliche Resonanz haben, so dass sie sowohl einen Weg in das Werk als auch ein Sprungbrett in einen psychologischen Raum dahinter bieten. Dieser Band dient nicht nur als endgültige Bestandsaufnahme in der Mitte seiner Laufbahn, sondern auch als wichtige Neuausrichtung des Werks des Künstlers. Lambies Praxis wurde lange Zeit durch die Linse der Punk- und Rockmusik verstanden, ein häufiges Thema in den Titeln seiner Werke. Der Künstler und die neuen Essays zeichnen stattdessen seine Herangehensweise an die reichhaltige Materialgeschichte, die er ausgräbt, und den rastlosen, einfallsreichen Geist seiner Heimatstadt Glasgow nach.