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Der Ordo Romanus Primus (ORP) ist eine Beschreibung der päpstlichen Ostermesse in Santa Maria Maggiore in lateinischer Sprache, die wahrscheinlich irgendwann im siebten oder achten Jahrhundert entstand.
Es ist der erste Bericht dieser Art und unterscheidet sich von früheren Zeugnissen des römischen Ritus durch die relative Vernachlässigung des gesprochenen Textes, der im ORP in der Regel nur als Anhaltspunkt für die zeremonielle Handlung angeführt wird. Die „Handlung“ ist jedoch detailliert, oft überraschend und gibt einen dreidimensionalen Zugang zu einem Ritus, der in seiner textlichen Form nur die Hälfte des Geschehens wiedergibt.
Das gesamte Geschehen wird auf einer großen Leinwand dargestellt, so dass die Erzählung mit dem Einzug des päpstlichen Hofstaats aus dem Lateran beginnt. Wie Alan Griffiths es ausdrückt, ist das ORP ein Schlüssel zum rituellen Geschehen, nicht zum Text“, und er fügt hinzu, dass man es als ein Dokument des ‚Eventmanagements‘ bezeichnen könnte. Seit der Ausgabe von Atchley aus dem Jahr 1905 hat es keine vollständige Ausgabe des Textes in englischer Sprache gegeben, und seine Übersetzung wirkt heute sehr veraltet.
Alan Griffiths hat sich auf den lateinischen Text gestützt, den Michel Andrieu in seiner französischen Ausgabe der Ordines Romani von 1948 zusammengestellt hat, und hat seine eigene frische und zeitgemäße Übersetzung ins Englische vorgelegt, die in parallelen Spalten zum lateinischen Text steht. Das Buch ist eine wertvolle Ergänzung zu der Reihe der Joint Liturgical Studies, die Studenten, die hauptsächlich in englischer Sprache arbeiten, eine so große Auswahl an patristischem liturgischem Material zur Verfügung stellen.