
John McGahern: Ways of Looking
John McGahern (1934-2006) war der Ansicht, dass die Fiktion als Fenster zur Welt dienen kann. Solche Fenster rahmen jedoch unsere Sichtfelder ein, verändern und formen unsere Perspektiven.
Die Perspektive des Künstlers ist keineswegs statisch, sondern muss sich ständig weiterentwickeln. Dieses Buch bietet eine literarische Analyse von John McGaherns künstlerischer und poetischer Vision - seinen "Sehweisen" - und untersucht den sich verändernden Fokus dieser Vision: wie und warum sie sich entwickelt, welche Auswirkungen solche Entwicklungen auf die Formen des Werks haben und wie sich diese Formen entwickeln, zu welchen Zeiten und als Reaktion auf welche Stimuli. Dieser Band zeigt, dass diese Entwicklungen eine analoge gesellschaftliche Expansion in der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts widerspiegeln, und argumentiert, dass McGaherns literarische Räume mit seinen Bemühungen zusammenhängen, eine anpassungsfähigere Form zu finden, die die strukturlose Gesellschaft umhüllt. Obwohl die Zahl der kritischen Studien über McGahern in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, tendiert die Forschung immer noch dazu, sich in die etablierten Lager des sozialen Realismus oder des literarischen Ästhetizismus zu begeben.
Der vorliegende Text zielt darauf ab, die Gemeinsamkeiten zwischen dem materiellen Kontext und den sozialen Welten der einzelnen Werke und der Hermeneutik einer "traditionellen" literarischen Untersuchung zu untersuchen. Er überwindet diese Grenzen durch eine eingehende Lektüre von McGaherns Werk, wobei das Augenmerk auf der topopoetischen Produktion von Bildern des Hauses, des Heims und der Familieneinheit liegt.
Das Buch zeigt schließlich, wie die Beschäftigung mit McGaherns literarischen Räumen zu einem besseren Verständnis der Ästhetik, der Vision und der Form jedes Romans führt und es uns ermöglicht, diese Aspekte in Bezug auf die sozialen, kulturellen und politischen Unterströmungen der einzelnen Werke und des Gesamtwerks zu verstehen.