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John and Anti-Judaism
In dieser Studie wird argumentiert, dass der Antijudaismus des Johannesevangeliums aus der Perspektive von Trends, die sich im Kontext der breiteren griechisch-römischen Kultur zeigen, gut verstanden werden kann. Sie verwendet das Paradigma des kollektiven Gedächtnisses und Aspekte der Theorie der sozialen Identität und der Selbstkategorisierungstheorie, um die theologischen und narrativen Funktionen der johanneischen Juden zu untersuchen.
Gestützt auf ein breites Spektrum historischer Zeugnisse aus der griechisch-römischen Literatur, Inschriften und Papyri, versucht diese Arbeit, die sozialen Identitäten und sozialen Standorte der Diaspora-Juden zu verstehen, um das Johannesevangelium im Kontext der politischen und sozialen Instabilität des ersten Jahrhunderts n. Chr. zu lesen.
Anschließend wird versucht, die Theologie des Johannes, seine Darstellung der jüdischen sozialen Identität und die narrativen und theologischen Funktionen der Juden als Gruppencharakter im Licht dieses historischen Kontextes zu verstehen. Diese Arbeit versucht zu zeigen, dass Johannes' Behandlung von Juden und Judentum zwar sowohl auf sozialer als auch auf theologischer Ebene vielschichtig ist, sich aber in erster Linie darauf konzentriert, eine christologisch zentrierte christliche Identität zu stärken, während er versucht, die Attraktivität des Judentums als religiöser Konkurrent zu mindern.