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Von allen bedeutenden Musikern, die im 18. Jahrhundert in Böhmen geboren wurden, ist keiner mit so viel Geheimnis und Mystik umgeben wie Josef Myslivecêk (1737-1781), der in Italien als „Il Boemo“ (der Böhme) bekannt war.
Er entstammte einer wohlhabenden Prager Müllerfamilie und wurde zu einem der begabtesten Komponisten im Europa des späten 18. Jahrhunderts, obwohl er erst als Erwachsener Unterricht in musikalischer Komposition zu erhalten begann. Er war sowohl mit Wolfgang als auch mit Leopold Mozart befreundet und seine dynamische Persönlichkeit („voll Feuer, Geist und Leben“, so Wolfgang) wird in der Mozart-Korrespondenz anschaulich dargestellt - und zwar nicht nur die lobenswerten Aspekte, sondern auch der Hauch des Skandals, der ihn oft verfolgte.
Die vorliegende Studie bietet eine Analyse aller verfügbaren Dokumente zu Myslivecêks Biographie und eine gründliche Beschreibung seines Kompositionsstils. Es wird deutlich, dass seine Werke viel einflussreichere Vorbilder für den jungen Mozart waren, als bisher vermutet wurde.