
Zu Beuys' skulpturaler Anklage gegen den ökonomischen Wert Ein prächtiger Raum im Museum der Schönen Künste in Gent im Jahr 1980: An den Wänden hängen flämische Altmeistergemälde, die in ihren vergoldeten Rahmen glänzen, doch in der Mitte des Raumes stehen industrielle Metallregale, spärlich bestückt mit Paketen mit verderblichen Alltagsprodukten: Salz, Mehl, Oliven und Erbsen. Jedes Päckchen ist von Joseph Beuys signiert und mit "1 ökonomischer Wert" beschriftet.
"Dies war Beuys' überzeugende Installation Wirtschaftswerte, eine Erklärung, dass Kultur ein für alle Mal auf wirtschaftliches Eigentum reduziert worden war. Die ausgewählten Produkte stammten vor allem aus der Deutschen Demokratischen Republik und verdeutlichten die Unterschiede zwischen West und Ost, Kapitalismus und Sozialismus, Hoch- und Niederkultur, Alltäglichem und Luxuriösem.
Das Wirtschaftswertprinzip / The Principle of Economic Value dokumentiert die ursprüngliche Installation, die Beuys später an anderer Stelle wieder aufbaute und in einer Reihe von Multiples erweiterte. Das ursprünglich 1990 erschienene Buch wurde nun von Klaus Staeck und Gerhard Steidl neu gestaltet.