
Die Herausbildung einer jdischen Wissenschaftsbewegung, die von der Haskala des spten 18. Jahrhunderts ihren Ausgang nahm und sich im 19.
Jahrhundert in der Wissenschaft des Judentums manifestierte, war in vielfacher Hinsicht mit einer allgemeinen Transformation der Wissensordnungen in der Moderne verknpft und verlieh dieser zugleich erkennbare Prgungen. Die Beitrge des vorliegenden Bandes thematisieren diese Entwicklungen vor dem Hintergrund von Diaspora und Migrationsbewegungen im mittel- und osteuropischen Raum.
Sie zeigen in Untersuchungen zur Epistemologie wissenschaftlicher Praktiken, zur Genese methodischer Verfahren und Konzepte oder zum Austausch theoretischer Anstze die Entwicklungen der Wissenschaft des Judentums vor allem im Hinblick auf deren Wirkungen in der nicht-jdischen Wissens- und Wissenschaftsgeschichte, in Politik, Literatur und Kunst. Unter dem Titel „Juden und ihre Nachbarn“ sollen so die vielfltigen Elemente einer gemeinsamen, verflochtenen Geschichte der jdischen und nicht-jdischen Kulturen Europas erkennbar werden.