
Jewish Women in Fin de Sicle Vienna
Trotz zahlreicher Studien über die Wiener Kultur und das Judentum zwischen 1890 und 1914 wurde die Rolle der jüdischen Frauen in diesem Milieu bisher kaum untersucht. Jewish Women in Fin de Sicle Vienna rettet ein verlorenes Erbe und erforscht die unzähligen Möglichkeiten, wie jüdische Frauen zur Entwicklung der Wiener Kultur beitrugen und sich in Politik und Kultur einbrachten.
Untersucht werden die Erziehung und das Familienleben jüdischer Mädchen in Wien sowie das unterschiedliche Engagement jüdischer Frauen in Philanthropie und Gebet, Universitätsleben, Zionismus, Psychoanalyse und Medizin, Literatur und Kultur. Unter Einbeziehung allgemeiner Studien über österreichische Frauen in dieser Zeit präsentiert Alison Rose auch wichtige Erkenntnisse über Stereotypen des jüdischen Geschlechts und der Sexualität, über die Politik des Antisemitismus sowie über den Einfluss der deutschen Kultur, des feministischen Dialogs und des bürgerlichen Selbstbildes.
Als Angehörige zweier Minderheiten nutzten Wiener Jüdinnen ihr Engagement in verschiedenen Bewegungen, um sich in dieser Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche mit ihrer doppelten Identität zu arrangieren. Die Studie "Jüdische Frauen im Wien der Jahrhundertwende" betritt Neuland bei der Erforschung von Wahrnehmungen und Realitäten innerhalb eines zentralen Segments der Wiener Bevölkerung und wendet den Blickwinkel des Geschlechts auf wichtige neue Weise an.