Bewertung:

Das Buch wird für seine umfangreichen Recherchen und die faszinierenden Einblicke in das Zusammenspiel der monotheistischen Religionen gelobt, insbesondere im Hinblick auf die iranisch-jüdische Identität. Die Leser loben die Klarheit und den fesselnden Schreibstil, der das Buch zugänglich und nachvollziehbar macht.
Vorteile:AUSGEZEICHNETe Forschung, faszinierende Einblicke, gründliche Recherche, klarer Schreibstil, wichtige Erkundung iranisch-jüdischer Identitäten.
Nachteile:Keine explizite Erwähnung; ein Leser hat das Buch gerade erst begonnen und noch nicht zu Ende gelesen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Jewish Identities in Iran: Resistance and Conversion to Islam and the Baha'i Faith
Das neunzehnte Jahrhundert war eine Zeit bedeutender globaler sozioökonomischer Veränderungen, und die persischen Juden waren, wie andere Iraner auch, von diesen Herausforderungen stark betroffen. Für religiöse Minderheiten, die im Iran des 19.
Jahrhunderts lebten, war die religiöse Konversion zum Islam - sowohl freiwillig als auch unfreiwillig - das wichtigste Mittel zur sozialen Integration und Assimilation. Wie kam es jedoch, dass einige persische Juden, die sich jahrhundertelang der relativen Sicherheit des Islam widersetzt hatten, stattdessen den Bahai-Glauben annahmen, der härterer Verfolgung ausgesetzt war als das Judentum? Jahrhunderts aus der messianischen Babi-Bewegung hervorgegangen und zog eine große Zahl von zumeist muslimischen Konvertiten an, und seine ökumenische Botschaft fand bei vielen iranischen Juden Anklang. Viele Konvertiten nahmen fließende, multiple religiöse Identitäten an, die eine Alternative zu der weithin akzeptierten Vorstellung von religiöser Erfahrung als einer unterdrückenden, streng dogmatischen und durchweg spaltenden sozialen Kraft darstellten.
Mehrdad Amanat erforscht die Konversionserfahrungen jüdischer Familien in dieser Zeit. Viele konvertierten sporadisch zum Islam, wenn auch nicht immer freiwillig.
Der berüchtigtste Fall einer erzwungenen Massenkonversion in der Neuzeit ereignete sich 1839 in Mashhad, als als Reaktion auf einen organisierten Angriff die gesamte jüdische Gemeinde zum schiitischen Islam übertrat. Im Gegensatz dazu konvertierte eine jüdische Familie von Hofärzten in Teheran nominell zum Islam, hielt jedoch weiterhin offen jüdische Rituale ein und sympathisierte intellektuell mit dem Baha'ismus.
Viele Kleinhändler und Hausierer, die vom expandierenden iranischen Markt profitieren konnten, wanderten von den alten Gemeinden in die blühenden Handelszentren ab, die sich als fruchtbarer Boden für die Verbreitung neuer Ideen und oft auch für den Übertritt zum Christentum oder zum Baha'ismus erwiesen. Dies ist ein wichtiger wissenschaftlicher Beitrag, der auch einen faszinierenden Einblick in die persönlichen Erfahrungen jüdischer Familien bietet, die im Iran des neunzehnten Jahrhunderts lebten.