
Jewish Revival Inside Out: Remaking Jewishness in a Transnational Age
Entgegen der düsteren Vorhersage von der „verschwindenden Diaspora“ ist am Ende des zweiten Jahrtausends weltweit eine schillernde Reihe von jüdischen Kulturinitiativen, institutionellen Modalitäten und individuellen Praktiken entstanden.
Diese Projekte der „jüdischen Wiederbelebung“ und der „jüdischen Erneuerung“ werden von jüdischen Nichtregierungsorganisationen und philanthropischen Organisationen, der orthodoxen Teshuva-Bewegung (Rückkehr zur Herde) und ihrem bekannten Abgesandten, dem Chabad-Lubawitsch-Chassidismus, sowie von alternativen kulturellen Initiativen angeführt, die das fördern, was man als „Lifestyle-Judentum“ bezeichnen kann. Diese Spannweite zwischen institutionalisierten Erweckungsbewegungen und ephemeren, ereignisorientierten Projekten umschreibt einen vielfältigen Raum kreativen Handelns, der eine empirische Bottom-up-Analyse der kulturellen Kreativität und der Neuerfindung der jüdischen Tradition weltweit erforderlich macht.
Tatsächlich ist die Trope einer „jüdischen Renaissance“ sowohl zu einer deskriptiven Kategorie eines weltweit zunehmend populären und wissenschaftlichen Diskurses als auch zu einem präskriptiven Modell für soziales Handeln geworden. Dieser Band untersucht die globalen Transformationen des zeitgenössischen Judentums, die Identität, Tradition und Politik in unserer post-säkularen Welt eine neue Bedeutung verleihen.