Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Youth in the Fatherless Land: War Pedagogy, Nationalism, and Authority in Germany, 1914-1918
Dieses Buch ist die erste umfassende Geschichte der deutschen Jugend im Ersten Weltkrieg und untersucht die Anfänge der großen Ära der Mobilisierung von Jugendlichen und Schülern für Experimente zur Staatsbildung und extreme politische Bewegungen wie Faschismus und Kommunismus. Es geht der Frage nach, wie es möglich war, dass deutsche Lehrer, die für ihren Sarkasmus und ihre rauen Methoden legendär sind, die weltweit stärkste Schulreformbewegung und das umfangreichste Netz von Jugendclubs unterstützten.
Infolge der Kriegsmobilisierung flößten Lehrer, Klubleiter und Autoren von Jugendliteratur der Jugend Militarismus und Nationalismus stärker ein als vor 1914, aber auf eine Weise, die paradoxerweise die Disziplin lockerte. In Youth in the Fatherless Land (Jugend im vaterlosen Land) beschreibt Andrew Donson detailliert, dass es in Deutschland weit mehr militärische Jugendkompanien gab als in anderen Ländern - sowie die größte sozialistische Jugendorganisation der Welt, die illegal für den Frieden und eine proletarische Revolution agitierte.
Die Masseneinberufung stärkte auch die weibliche Jugend, insbesondere in der deutschen bürgerlichen Jugendbewegung, der einzigen, die sich grundsätzlich gegen die Erwachsenen stellte. Donson befasst sich sowohl mit Diskursen als auch mit Praktiken und deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter Kriminalität, Arbeit, Sexualität, Geschlecht, Familie, Politik, Freizeit, Romane und Zeitschriften, soziale Klasse und Alltagsleben.