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Julian of Norwich: And the Mystical Body Politic of Christ
Im Mai 1373 wurde die englische Mystikerin Julian von Norwich von einer schweren Krankheit geheilt, nachdem sie eine Reihe von Visionen der Heiligen Jungfrau und des Leidens Christi erlebt hatte.
Ihr Bericht, A Revelation of Love, gilt als eines der bemerkenswertesten Dokumente mittelalterlicher religiöser Erfahrung. In Julian of Norwich and the Mystical Body Politic of Christ liefert Frederick Bauerschmidt eine genaue und historisch sensible Lektüre von Julians Offenbarung der Liebe, die sich mit der Beziehung zwischen unserem Verständnis von Gott und unserer Vorstellung von menschlicher Gemeinschaft befasst.
Bauerschmidt verortet Julians Bilder vom Leib Christi im Kontext spätmittelalterlicher Debatten über Wesen und Ausmaß göttlicher Macht und argumentiert, dass Julian eine alternative Darstellung göttlicher Macht präsentiert, in der der gekreuzigte Leib Christi zum Ort und zur Form göttlicher Allmacht wird. Für Julian dient die göttliche Macht als Norm aller menschlichen Machtausübung, wodurch die Möglichkeit des "mystischen politischen Leibes Christi" als beispielhafte Form menschlicher Gemeinschaft entsteht. In dieser Lesart ist das Theologische unabdingbar politisch und das Politische ist unabdingbar theologisch.
So zeigt Bauerschmidt, dass Julian sowohl ein Theologe ersten Ranges ist als auch einer, der "das Politische imaginiert". "