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Jung's Early Psychiatric Writing: The Emergence of a Psychopoetics
Jungs frühe psychiatrische Schriften zeigen die Grundlage für eine Psychopoetik, d. h.
eine Psychologie, die sich ausdrücklich auf die gestaltenden Aktivitäten des menschlichen Geistes stützt. Bei Jung wird diese Grundlage jedoch durch eine Ambivalenz in Bezug auf das Ästhetische vernebelt. Berry betrachtet diese Ambivalenz, indem er sich auf ein Ereignis in Jungs persönlichem Leben konzentriert.
In einer Phase des Zusammenbruchs und der Orientierungslosigkeit begegnet Jung einer imaginären Figur, die ihm sagt, dass die Arbeit, die er verrichtet, Kunst sei. Jung weist diese Figur, die er "die ästhetische Dame" nennt, zurück und behauptet, dass es ihm nicht um die Kunst, sondern um die Natur gehe.
Diese Dichotomie von Kunst und Natur, Phantasie und Naturwissenschaft, zieht sich paradigmatisch durch Jungs gesamtes Werk. In den folgenden Kapiteln werden Jungs psychiatrische Fallstudien untersucht, um die Verflechtung von Wissenschaft und Ästhetik aufzuzeigen und aus dieser Verflechtung die für Jungs psychopoetische Haltung grundlegenden Merkmale herauszuarbeiten.
Zu den Merkmalen dieser Haltung gehören Techniken der Ähnlichkeit, des Kontrasts, der Spannung, des Gegeneinanderstellens von mehr und weniger wörtlicher Darstellung und der Annahme einer thematischen Konstanz, die Jung später als Urbild oder Archetyp bezeichnen wird.