
Kahlil Gibran - Portraits
Kahlil Gibrans künstlerischer Ausdruck nahm zwei unterschiedliche und scheinbar unverbundene Wege, denn er schuf parallel dazu zahlreiche symbolistische Gemälde und eine Reihe von Porträts. Erstere sind in den Illustrationen seines bahnbrechenden Buches Der Prophet und einer Reihe anderer Veröffentlichungen erhalten geblieben, während Gibrans Porträtarbeiten relativ unbekannt geblieben sind.
Zu Lebzeiten galt Gibran jedoch als talentierter Porträtist für die Elite des kulturellen und gesellschaftlichen Establishments. Zu seinen Porträts gehörten Debussy, Rodin, W. B. Yeats, John Masefield, Siegfried Sassoon, Laurence Housman, Sarah Bernhardt und viele andere Persönlichkeiten, die die erste Hälfte des 20.
Porträts waren für Gibran schon immer ein Mittel, um mit Menschen in Kontakt zu treten. Sie spielten eine wichtige Rolle in seinem Werben um die Dichterin Josephine Preston Peabody und Emilie Michel, in seinen Versuchen, um die Schriftstellerin Charlotte Teller und die Schauspielerin Marie Moro zu werben, in seinen Liebesbekundungen gegenüber Mary Haskell und in seinen Dankesbekundungen gegenüber verschiedenen Wohltätern, lange bevor sie zu einem künstlerischen Projekt wurden.
Die vorliegende Arbeit ist der erste systematische Versuch, dieses Werk, das Gibran von seiner frühen Lehrzeit in Paris bis in die späten Jahre seines Lebens beschäftigte, zusammenzustellen und zu bewerten.