
Cardinal Hugh of St. Cher's Commentary on Jesus' Parable of Dives and Lazarus (Luke 16: 19-31)
Kardinal Hugh von St. Cher war ein Wasserwanderer.
Er war sowohl in Recht als auch in Theologie bewandert. Seine Führungsqualitäten waren so herausragend, dass er in seinem Dominikanerorden schnell zum höheren Oberen aufstieg. Nachdem der Papst von Hughs Talenten erfahren hatte, ernannte er ihn zum Kardinal.
Der berühmte Künstler Fra Angelico stellte Hugh in einer Kreuzigungsszene mit den Worten „Bibelausleger“ über seinem Kopf dar.
Diese Worte fassen sehr schön zusammen, was er für Generationen von Bibelforschern und Predigern bis ins sechzehnte Jahrhundert hinein war. Der franziskanische Kardinal Bonaventura (gest.
1274) kopierte großzügig von Hughs Lukas-Kommentar, ohne ihn zu nennen. Das Gleiche gilt für den Dominikanerbischof Albert den Großen (gest. 1280).
Die Hersteller von Predigthilfen im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert füllten ihre Seiten mit Nuggets von Hugh. Was wird Ihnen an Hugh gefallen? Erstens sitzt er nicht in einem Elfenbeinturm. Er schimpft über seine Priesterkollegen, die mehr an Gold interessiert sind als daran, die Barmherzigkeit Gottes mit den Sündern und Armen zu teilen.
Zweitens weiß er, wie man den Text predigt, indem er ihn in einprägsame Stichpunkte zerlegt. Drittens kennt er die Heilige Schrift und die Tradition und passt sie auf kreative Weise an.
Die Lektüre seines Kommentars zu Dives und Lazarus wird nicht nur Ihren Verstand anregen und Ihr Herz erwärmen. Wären Sie überrascht, wenn er auch Ihr Gewissen beunruhigen würde?