Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung der letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs, wobei der Schwerpunkt auf militärischen Bewegungen und dem Chaos rund um den Zusammenbruch von Hitlers Regime liegt. Es bietet zwar wertvolle Einblicke in Operationen wie die Operation Hannibal und geht auf die Rolle von Admiral Doenitz ein, doch viele Leser vermissten einen tiefgehenden biografischen Ansatz zu Doenitz selbst.
Vorteile:⬤ Informativ über die letzten Wochen vor dem V-E Day und die militärischen Operationen.
⬤ Gut geschrieben mit einer spritzigen und prägnanten Prosa.
⬤ Bietet eine interessante Perspektive, indem es die deutsche Sichtweise gleichberechtigt neben die der Alliierten stellt.
⬤ Fesselt den Leser mit fesselnden Erzählungen und hilft ihm, die Komplexität der historischen Ereignisse zu verstehen.
⬤ Wird im Allgemeinen als gut recherchiert und als gute Lektüre für diejenigen angesehen, die sich für diese spezielle Zeit der Geschichte interessieren.
⬤ Admiral Doenitz wird nicht eingehend analysiert, seine persönliche Geschichte wird oft vernachlässigt.
⬤ Enthält Wiederholungen mit bekannten Erzählungen, die keine neuen Erkenntnisse bringen.
⬤ Einige Kapitel konzentrieren sich stark auf militärische Kampagnen und weniger auf Doenitz' Rolle oder Beiträge.
⬤ Es fehlt an Originalrecherche und an der Auseinandersetzung mit deutschsprachigen Quellen.
⬤ Gemischte Kritiken über die Tiefe und Originalität des Inhalts, wobei einige es enttäuschend fanden.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
Karl Doenitz and the Last Days of the Third Reich
Unter den militärischen Führern des Zweiten Weltkriegs bleibt Großadmiral Karl Doenitz eine zutiefst rätselhafte Figur. Als Chef der deutschen U-Boot-Flotte erwarb er sich den Respekt der Alliierten als furchterregender Gegner. Doch nachdem er Hitler - dem er bedingungslos treu ergeben war - an der Spitze des Dritten Reiches abgelöst hatte, wurde sein Name mit all dem verbunden, was am meisten am Nazi-Regime gehasst wurde.
Dennoch gebührt Doenitz Anerkennung dafür, dass er den Krieg schnell beendete und gleichzeitig versuchte, seine Landsleute im Osten zu retten - seine Operation im Stil von Dünkirchen über die Ostsee rettete bis zu 2 Millionen Soldaten und zivile Flüchtlinge.
Der Historiker Barry Turner vertritt die Ansicht, dass Dönitz zwar nie von den Untaten des Dritten Reichs getrennt werden kann, sein Beitrag zum Krieg aber in seiner Gesamtheit anerkannt werden muss, um den Konflikt richtig zu verstehen.
Karl Doenitz und die letzten Tage des Dritten Reiches ist ein ausgewogenes Porträt des letzten Führers Nazi-Deutschlands und ein fesselnd zu lesender Bericht über den Höhepunkt des Krieges in Europa, der eine faszinierende neue Perspektive auf einen komplexen Mann im Zentrum dieser entscheidenden Periode der Geschichte bietet.