
Carnival and the Formation of a Caribbean Transnation
Diese Ethnografie mit zwei Schauplätzen verfolgt die Feier des Karnevals von Trinidad nach Nordamerika, wo eingewanderte trinidadische Amerikaner dieses jährliche Kulturereignis loyal aufrechterhalten.
Philip Scher nutzt das Objektiv des Transnationalismus, um die Karnevalstradition zu erforschen, die von den eingewanderten Trinis, die in Brooklyn, New York, leben, aus Trinidad mitgebracht wurde. Scher wechselt zwischen diesen beiden Orten hin und her und skizziert Aspekte der Geschichte des Karnevals in Trinidad, wobei er insbesondere die Art und Weise untersucht, wie sich die Mittelschicht den Karneval angeeignet und ihn in ihre nationalistische Agenda integriert hat.
Anschließend skizziert er die Geschichte des Karnevals in Brooklyn und untersucht detailliert den Stellenwert des Karnevals im Leben der Trinis in New York, indem er die Aufmerksamkeit auf ein „mas' camp“ lenkt - die Arena kreativer Aktivitäten, von der Herstellung von Kostümen bis zum allgemeinen „Liming“. Er zeigt, wie die Trinis in ihrem Versuch, die Volkstraditionen ihrer Heimatinsel in ihren amerikanischen Lebensstil zu importieren, dem Karneval eine neue, eindeutig amerikanische Bedeutung verliehen haben. Scher bezieht Fallstudien und Interviews in seine Überlegungen ein, wie die Vorbereitung und Rezeption kultureller Rituale als Brücke zwischen der ursprünglichen Kultur und den Vertriebenen dienen und wie dies der eingewanderten Bevölkerung hilft, ihre eigene Identität in einem neuen Land zu finden.
Die Diskussion spielt auf ethnische und ethnografische Theorien an, bleibt dabei aber bodenständig und zugänglich und offenbart so die Verbindung zwischen dem trinidadischen Karneval als Populärkultur und den Menschen, die ihn in Trinidad und darüber hinaus feiern. Bei all diesen Beschreibungen sorgen der kluge Einsatz der Stimmen der Teilnehmer und die sensible Positionierung der ethnografischen Präsenz für eine fesselnde und subtile Analyse.