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Mapping Cultural Nationalism: The Scholars of the Burma Research Society, 1910-1935
Trotz des Verbots öffentlicher politischer Debatten unter der Kolonialherrschaft in Birma ermöglichten grenzüberschreitende Unternehmungen wie die 1910 gegründete Burma Research Society Menschen mit unterschiedlichem rassischen und kulturellen Hintergrund, sich an Debatten über nationale Zugehörigkeit und Identität zu beteiligen. Gleichzeitig schufen sie mit ihrer Wissenschaft neues historisches und kulturelles Wissen.
Solche sozialen und intellektuellen Interaktionen säten die Saat des aufkeimenden Nationalismus in Birma, nicht zuletzt eine vereinheitlichende birmanisch-buddhistische Hegemonie, die von BRS-Mitgliedern wie J. S. Furnivall und seinem Kreis gefördert wurde.
Dem stand der regionale Nationalismus von San Shwe Bu entgegen, und auch Leslie Fernandes Taylor warnte vor den Folgen einer Vernachlässigung der ethnischen und sprachlichen Vielfalt der vielen Völker Birmas. Mit dem Aufstieg der Universität Rangun und der Populärkultur und dem militanten Nationalismus, die Mitte der 1930er Jahre die soziale und politische Landschaft beherrschten, begann der Einfluss der BRS zu schwinden.
Diese detaillierte Studie über die BRS und ihre Mitglieder sowie eine Analyse ihrer Veröffentlichungen kontextualisiert die Gesellschaft in ihrem metropolitanen und regionalen Umfeld und bezieht sie in eine breitere, transnationale intellektuelle Landschaft ein. Diese Arbeit über das intellektuelle Erbe der Gesellschaft kommt zur rechten Zeit und hat das Potenzial, die aktuellen Debatten in Myanmar in einer Zeit zu beeinflussen, in der die Aktivitäten ultranationalistischer Gruppen die Rechte anderer Religionen und Ethnien als Bürger bedrohen.
Die Studie ist für Historiker und Studenten des kolonialen Burmas ebenso interessant wie für alle, die sich für die Wurzeln der gegenwärtig in Myanmar auftretenden Identitätsprobleme interessieren.