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Cartographic Humanism: The Making of Early Modern Europe
Piechocki plädiert für eine Untersuchung der Idee von Europa als geografisches Konzept, die seine Entwicklung im 15. und 16.
Was ist "Europa", und wann ist es entstanden? In der Renaissance war der Begriff "Europa" weit verbreitet. Doch wie Katharina N. Piechocki in diesem fesselnden Buch darlegt, war der Kontinent selbst erst im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert im Entstehen begriffen.
Der kartografische Humanismus wirft ein neues Licht darauf, wie Humanisten die Grenzen Europas zu einem Zeitpunkt verhandelten und definierten, an dem sich der Kontinent entscheidend veränderte: als eine neue Vorstellung von Europa durch den Aufstieg der Kartografie vorangetrieben wurde. Wie Piechocki zeigt, wurde dieses Instrument der Geographie, Philosophie und Philologie nicht nur zur Darstellung, sondern vor allem auch zur Gestaltung und Förderung eines Europabildes eingesetzt, das in den vorangegangenen Jahrhunderten ohne Beispiel war. Indem er sich mit Dichtern, Historikern und Kartenmachern auseinandersetzt, widersetzt sich Piechocki einer einfachen Kategorisierung des Kontinents und betrachtet Europa als eine ungeprüfte Kategorie, die eine weitaus sorgfältigere und nuanciertere Untersuchung erfordert, als es die Wissenschaftler der frühen Neuzeit bisher getan haben. Der kartographische Humanismus ist das erste Buch, das neue Wege durch Europa aufzeigt und Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Portugal in einen lebendigen, interdisziplinären Dialog bringt.