Bewertung:

Das Buch ist eine vielbeachtete Sammlung von Aufsätzen über den Katharismus, die verschiedene wissenschaftliche Perspektiven und die Komplexität der Geschichtsschreibung zu diesem Thema aufzeigt. Es wurde für seine Tiefe und Vielfalt gelobt, obwohl einige Rezensionen Verwirrung über bestimmte nicht zusammenhängende Inhalte zum Ausdruck bringen.
Vorteile:⬤ Hervorragende Auswahl an Aufsätzen von führenden Wissenschaftlern
⬤ bietet ein breites Spektrum an Argumenten
⬤ aufschlussreiche Erforschung der Geschichtsschreibung des Katharismus.
Einige Teile der Rezensionen enthalten irrelevante oder unklare Inhalte, die es schwer machen, dem Buch zu folgen; es besteht die Gefahr, dass der Schwerpunkt des Buches nicht klar erkennbar ist.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Cathars in Question
Die Katharer gelten seit langem als die am besten organisierte Herausforderung für den orthodoxen Katholizismus im mittelalterlichen Westen, ja sogar als Gegenkirche zur Orthodoxie in Südfrankreich und Norditalien. Ihr Glaube, der als vom balkanischen Dualismus inspiriert verstanden wird, wird oft als die radikalste unter den mittelalterlichen Häresien angesehen. In neueren Arbeiten wird dieses Paradigma jedoch heftig in Frage gestellt. Stattdessen wird argumentiert, dass der Katharismus ein Konstrukt ist, das von Generationen von Gelehrten falsch benannt und falsch dargestellt wurde, und dass seine vermeintlich radikalen Ansichten eine fantastische Projektion der Ängste orthodoxer Kommentatoren waren.
Dieser Band bringt ein breites Spektrum von Ansichten einiger der bedeutendsten internationalen Wissenschaftler auf diesem Gebiet zusammen, um die Debatte direkt anzugehen und gleichzeitig neue Forschungsbereiche zu erschließen. Er konzentriert sich auf den Dualismus und den antimaterialistischen Glauben in Südfrankreich, Italien und auf dem Balkan und befasst sich mit einer Reihe von entscheidenden Fragen. Dabei geht es unter anderem um die Frage, was Volksglaube ist, wie (und in welchem Umfang) die Gesellschaften der Vergangenheit auf der Verfolgung Andersdenkender beruhten und ob Häresie als Erfindung der Orthodoxie angesehen werden kann. Gleichzeitig werfen die Aufsätze ein neues Licht auf einige Schlüsselaspekte der politischen, kulturellen, religiösen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Balkan und den westlicheren Regionen Europas im Mittelalter.
ANTONIO SENNIS ist Senior Lecturer für mittelalterliche Geschichte am University College London Mitwirkende: John H. Arnold, Peter Biller, Caterina Bruschi, David d'Avray, Jrg Feuchter, Bernard Hamilton, R. I. Moore, Mark Gregory Pegg, Rebecca Rist, Lucy J. Sackville, Antonio Sennis, Claire Taylor, Julien Thry-Astruc, Yuri Stoyanov.