
Katrina Daschner: Burn & Gloom! Glow & Moon!
Eine Reise durch mehr als zwei Jahrzehnte intersektionaler und queerer Praktiken in Film, Performance, Skulptur, Community-Arbeit und Textilien.
BURN & GLOOM! GLOW & MOON! Thousand Years of Troubled Genders war die bisher umfassendste Ausstellung der in Wien lebenden Künstlerin und Filmemacherin Katrina Daschner. Sie wurde kuratiert von vl. Durmuşoğlu kuratiert und umfasste Werke von den 1990er Jahren bis zur Gegenwart, die von Skulpturen, Textilien, Musik, Performance, gemeinschaftsbezogener Arbeit und vor allem Film, der im Zentrum von Katrina Daschners Praxis steht, reichen. Diese Publikation überträgt die immersive Umgebung der Sinne, Texturen und Gefühle, die in der Ausstellung geschaffen wurde, in Buchform. Genau wie die Ausstellung konfrontiert, berührt, umarmt und träumt sie von der Transformation des "Femme"-Seins, der Transformation der Körper und der Transformation der Geschlechter.
Mit stilisierten Performances und Videoarbeiten spielt Daschner mit den Grenzen von Mensch und Nicht-Mensch und dem, was gesellschaftlich als Norm definiert wird. Sie entlarvt die Künstlichkeit der geschlechtlichen Binarität - den Dualismus von Männern* und Frauen* - und die Vorurteile, die sie erzeugt, und befreit den Körper. Dabei wird die Bühne zum Schauplatz eines prekären Wunsches nach Sichtbarkeit und gleichzeitig einer endlosen Sehnsucht nach Wiedergeburt. Die Körper, die auftreten, und das potenzielle Publikum, das ihnen folgt, mutieren und verkörpern immer wieder unterschiedliche emotionale Zyklen. Diese künstlerischen Handlungen erzeugen ihre eigene Gemeinschaft im Entstehen; alle Beteiligten tragen zu den Geschichten im Entstehen bei. Sie funktionieren wie Fäden, die ihre Geschichten, Bühnen und Figuren miteinander verbinden. In Daschners textilbasierten Arbeiten sind die Fäden minimal, aber deutlich sichtbar, wie der Kniff, der nötig ist, um aus einem Traum aufzuwachen. Diese Arbeiten - wie auch ihre Collagen - verschmelzen mit ihrer konfrontierenden und zugleich einladenden Bildpolitik: Sie schneidet und klebt Geschichten von Liebe und Vergnügen, Gewalt und Widerstandsfähigkeit, Tod und Wiedergeburt.
Die schriftlichen Beiträge reflektieren Katrina Daschner als Teil einer fleißigen Generation von queeren KünstlerInnen und MacherInnen, die auf die großen konzeptionellen Verschiebungen und geschlechtsspezifischen Umwälzungen in der zeitgenössischen Kunst seit den 1990er Jahren, insbesondere in New York und London, reagiert haben. Sie unterstreichen Katrina Daschners langjähriges, intersektionales queeres Interesse, das weiterhin (neo-)liberale, heteropatriarchale Vorstellungen von Sexualität, Geschlecht, Subjektivität und Beziehungen untergräbt.
Koproduktion mit der Kunsthalle Wien.