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Kazuo Shinohara: The Umbrella House Project
Die Geschichte von Shinoharas exquisitem modernistischem Schmuckstück, einem Wohnhaus, das sich an der japanischen Volks- und Sakralarchitektur orientiert
Das 1961 in Tokio erbaute Umbrella House ist das kleinste Wohnhaus des japanischen Architekten und Mathematikers Kazuo Shinohara. Mehr als 60 Jahre später konnte das Umbrella House durch eine glückliche Fügung vor dem Abriss gerettet und an einen neuen Standort verlegt werden, wo es heute auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein steht. Die Pfosten-Riegel-Konstruktion des Holzhauses verweist auf die traditionelle japanische Haus- und Tempelarchitektur. Experten aus Japan und Europa überwachten die Demontage des Hauses in Tokio und den Wiederaufbau in Weil am Rhein.
Dieser kompakte Band zeichnet die lange Reise des Regenschirmhauses nach, mit reichhaltigen Abbildungen, darunter Impressionen aus dem Japan der 1960er Jahre, architektonischen Entwürfen und Plänen sowie Fotografien, die den Abbau und den Wiederaufbau am neuen Standort dokumentieren. Texte von Ryue Nishizawa (SANAA), Shin-ichi Okuyama und David B. Stewart diskutieren das Umbrella House vor dem Hintergrund des japanischen Architekturdiskurses zwischen 1960 und der Gegenwart.
Kazuo Shinohara (1925-2006) war einer der größten und einflussreichsten Architekten der japanischen Nachkriegsgeneration und bildete zusammen mit Toyo Ito, Kazunari Sakamoto und Itsuko Hasegawa das, was heute allgemein als Shinohara-Schule bekannt ist. Im Jahr 2005 wurde er mit dem großen Preis des Architectural Institute of Japan (AIJ) ausgezeichnet. Im Jahr 2010 verlieh die Biennale von Venedig einen speziellen Goldenen Löwen zum Gedenken an Shinohara.