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No Wood, No Kingdom: Political Ecology in the English Atlantic
Im frühneuzeitlichen England war die Holzknappheit ein weit verbreitetes Problem. Königliche Beamte, Handwerker und das einfache Volk brachten ihre Befürchtungen in Gesetzen, Petitionen und Pamphleten zum Ausdruck, in denen sie über die Schwere des Problems diskutierten, über seine Ursachen spekulierten und Lösungen vorschlugen. No Wood, No Kingdom erforscht diese widersprüchlichen Versuche, das Problem der Knappheit zu verstehen, und zeigt, wie diese Ideen die Landnutzung, die Forstwirtschaft und die wirtschaftliche Vision der ersten englischen Kolonien prägten.
In populären Darstellungen wird oft behauptet, dass die Abholzung der Wälder als „Anstoß“ für die koloniale Expansion Englands diente. Keith Pluymers zeigt, dass die Holzknappheit in England kein absolutes Angebots- und Nachfrageproblem darstellte, sondern das Ergebnis eines sozialen Konflikts über das Recht, Ressourcen zu definieren und zu regulieren, von Schwierigkeiten, genaue Informationen zu erhalten, und von konkurrierenden Visionen für den Handel, die Forstwirtschaft und die englische Landschaft. Die Behauptung, dass im Inland Knappheit herrsche, förderte zwar Pläne zur Entwicklung holzabhängiger Unternehmen in den Kolonien, doch in der Praxis konkurrierten die Kolonien eher mit den einheimischen Unternehmen, als dass sie diese verdrängten. Darüber hinaus zeigen eingehende Untersuchungen der Kolonialregierungen und der Handlungen einzelner Landbesitzer in Irland, Virginia, Bermuda und Barbados, dass die Kolonisten mit unterschiedlichen, oft konkurrierenden Ansätzen im Umgang mit den kolonialen Wäldern und Bäumen experimentierten, einschließlich der Bemühungen, sie als langfristige Ressourcen zu bewirtschaften, auch wenn diese nichtsdestotrotz zu bedeutenden Veränderungen des Landes führten.
No Wood, No Kingdom erforscht die Bemühungen, die Wälder rund um das atlantische Becken als Ressourcen für ein englisches Imperium zusammenzuhalten, sowie die tiefgreifenden Konflikte und Verwirrungen, die diese Pläne weitgehend zunichte machten. Das Buch richtet sich an Historiker des frühneuzeitlichen Europas, des frühen Amerikas und der atlantischen Welt, bietet aber auch wichtige Einblicke in die frühneuzeitliche Ressourcenpolitik, Waldbewirtschaftung und politische Ökologie, die für Leser aus den Umwelt- und Sozialwissenschaften ebenso interessant sind wie für diejenigen, die sich für Kolonialismus oder Wirtschaftsgeschichte interessieren.