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No Shortcuts - Why States Struggle to Develop a Military Cyber-Force
Die Cybersicherheit ist oft eine der obersten Prioritäten der nationalen Sicherheit. Viele Staaten haben den Cyberspace zu einem neuen Bereich der Kriegsführung erklärt und versuchen, eine militärische Cyber-Strategie zu entwickeln.
In den nationalen Risikobewertungen der Regierungen wird die Bedrohung durch feindliche Cyberangriffe inzwischen häufig auf eine Stufe mit Naturkatastrophen, internationalem Terrorismus oder nuklearen Angriffen gestellt. Dies hat zu vielen politischen Diskussionen und Sorgen über die Zukunft von Konflikten und die digitale Verwundbarkeit der Gesellschaft geführt. Mit Blick auf die 2020er Jahre verliert der „Cyber-Club“ der Proliferatoren die Exklusivität der frühen 2000er Jahre.
Mehr als vierzig Staaten haben inzwischen öffentlich ein militärisches Cyberkommando eingerichtet, darunter viele westliche Länder - die USA, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, die Niederlande, Estland - und andere - Peru, Brasilien, Vietnam, Südkorea, Nigeria. Mindestens ein weiteres Dutzend Länder hat Pläne zum Aufbau solcher Kapazitäten angekündigt.
No Shortcuts bietet den Lesern einen nüchternen Blick auf die Militarisierung des Cyberspace und überbrückt die Kluft zwischen Technologie und Politik, um die Bausteine zu bewerten, die für die Entwicklung militärischer Cyber-Kapazitäten erforderlich sind. Smeets argumentiert, dass die Einstiegshürden für viele Staaten derzeit zu hoch sind, und erläutert die Grenzen des Fähigkeitstransfers durch Staaten und private Akteure; er zeigt aber auch anhand umfangreicher empirischer Beispiele, wie sich die Fähigkeiten von Regierungen zur Entwicklung dieser Fähigkeiten im Laufe der Zeit verändern könnten.