Bewertung:

Das Buch ist eine gut durchdachte Erzählung, die die ukrainische und russische Geschichte mit dem Leben des Anarchisten Nestor Makhno verknüpft und durch einen cleveren und unterhaltsamen Erzählstil umgesetzt wird.
Vorteile:⬤ Fesselnde Erzählung
⬤ fundierte Kenntnisse der Geschichte und des Anarchismus
⬤ witziger Schreibstil
⬤ vermittelt wertvolle Einsichten, z. B. über die Gefahren der Heldenverehrung
⬤ unterhaltsame Illustrationen.
Einige Teile sind dicht und für Leser, die mit der Geschichte nicht vertraut sind, schwer zu verstehen; es gibt eine Menge Namen und Ereignisse, die man im Auge behalten muss.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
No Harmless Power: The Life and Times of the Ukrainian Anarchist Nestor Makhno
Lebendig, aufrüttelnd und inspirierend verfolgt No Harmless Power das Leben von Nestor Makhno, der während des Russischen Bürgerkriegs ein sieben Millionen Menschen umfassendes anarchistisches Gemeinwesen organisierte und während seines Exils in Paris den plattformistischen Anarchismus entwickelte und andere Anarchisten wie Durruti in Sachen Taktik und Propaganda beriet. Diese ebenso aktuelle wie zeitlose Biografie zeigt die sich rasch verändernde Welt Makhnos und seinen Platz darin.
Er wandelte sich rasch vom Bauernjungen zum Gefangenen und zum revolutionären Anarchistenführer und entkam nur knapp der bolschewistischen Ukraine nach Paris. In diesem Buch werden auch die Freunde und Feinde beschrieben, die er auf seinem Weg fand: Lenin, Trotzki, Kropotkin, Alexander Berkman, Emma Goldman, Ida Mett und andere. No Harmless Power ist der erste Text, der Makhnos Sympathie für die Unterdrückten, die Falle des persönlichen Heldentums, seine unwahrscheinlichen Siege, unwahrscheinliche Freundschaften und seinen alarmierenden Mangel an Waffensicherheit bei Versammlungen umfassend beleuchtet.
Makhno und die von ihm ins Leben gerufene Bewegung werden in den meisten gängigen Geschichtsbüchern - westlichen oder russischen - nur selten erwähnt, meist mit der Begründung, dass die Anerkennung anarchistischer Politiken die Unvermeidbarkeit und Wünschbarkeit des Nationalstaates und ungerechter Hierarchien in Frage stellt. Mit Illustrationen von N.
O. BONZO und Kevin Matthews ist dies ein frischer, humorvoller und notwendiger Blick auf eine zu wenig untersuchte Ecke der Geschichte sowie eine tiefgründige Erforschung der Bedeutung - und des Wertes, wenn überhaupt - von Heldentum als Geschichte.