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Kierkegaard and Luther
S ren Kierkegaard prangerte das dänische Luthertum des 19. Jahrhunderts an, weil es Martin Luthers Lehre von der Rechtfertigung "ohne Werke" als Rechtfertigung für ein antinomisches, leichtes Leben missbrauchte.
Kierkegaard sah sein eigenes Schreiben als Korrektiv: "Ich habe verhindern wollen, dass die Menschen in der 'Christenheit' Luther und die Bedeutung von Luthers Leben existenziell vergeblich annehmen." 1847 begann Kierkegaard mit einer achtjährigen Lektüre von Luthers Predigten, die er nach Auszügen durchforstete, um sein theologisches Korrektiv zu bekräftigen und nicht, um die Breite von Luthers Denken zu erfassen. Kierkegaard fand zwar viel Lobenswertes, aber auch viel Anstößiges, so dass er privat feststellte, dass Luther teilweise für das verantwortlich war, was er als das problematische Luthertum seiner eigenen Zeit ansah. Außerdem, so argumentiert David Coe, war sich Kierkegaard nicht bewusst, dass sein Exemplar von Luthers Kirchen- und Hauspostillen eine stark gekürzte Ausgabe von Auszügen aus diesen Postillen war.
Daher ist seine Einschätzung Luthers zu hinterfragen. Kierkegaard und Luther untersucht die Predigten Luthers, die Kierkegaard las, was er an Luther lobte und kritisierte, was er vermisste und was er falsch einschätzte, und beleuchtet die Übereinstimmung, die diese beiden lutherischen Giganten tatsächlich teilten, nämlich die negative, aber notwendige Rolle, die das christliche Leiden (Anfechtung/Anf gtelse) im christlichen Glauben und Leben spielt.