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Children of Hope: The Odyssey of the Oromo Slaves from Ethiopia to South Africa
In Children of Hope zeichnet Sandra Rowoldt Shell das Leben von vierundsechzig Oromo-Kindern nach, die im späten neunzehnten Jahrhundert in Äthiopien versklavt, von der britischen Marine befreit und schließlich zu ihrer Sicherheit in die Lovedale Institution, eine Missionsstation der Free Church of Scotland im Ostkap, Südafrika, geschickt wurden. Da schottische Missionare im Jemen jedes der Oromo-Kinder kurz nach ihrer Befreiung interviewten, liegen uns vierundsechzig strukturierte Lebensgeschichten vor, die von den Kindern selbst erzählt wurden.
In der Geschichtsschreibung über die Sklaverei und den Sklavenhandel sind Erzählungen über den ersten Durchgang selten, Gruppen solcher Erzählungen noch seltener. In dieser analytischen Gruppenbiografie (oder Prosopografie) gibt Shell die Erfahrungen der Gefangenen detailliert und in einem Kontext wieder, der durch seine sachliche Darstellung umso mehr berührt. Indem er die Kinder nach Geschlecht, Alter, Herkunftsort, Art der Gefangennahme, Identität und anderen Merkmalen vergleicht, ermöglicht Shell neue Einblicke, wie sie in der vorhandenen Literatur für diese Region und diesen Zeitraum nicht zu finden sind.
Ergänzt wird Children of Hope durch Diagramme, Karten und Illustrationen, die sorgfältig die demografischen und geografischen Schichten der Herkunft und des Lebens der Kinder nach der Gefangennahme aufzeigen. Auf diese Weise würdigt Shell die individuellen Geschichten der einzelnen Kinder und stellt sie gleichzeitig in einen wertvollen und vielschichtigen Kontext.