Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Biografie von König John und widerlegt seinen berüchtigten Ruf als einer der schlimmsten Könige Englands. Durch gründliche Recherchen versucht W.L. Warren, John zu vermenschlichen und eine komplexe Figur zu zeigen, die durch historische Umstände und familiäre Einflüsse geprägt ist und nicht den Bösewicht darstellt, der in der Populärkultur oft dargestellt wird. Die Erzählung veranschaulicht sowohl Johns Unzulänglichkeiten als auch den Kontext seiner Herrschaft, einschließlich seiner Rolle bei der Unterzeichnung der Magna Carta.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet ein ausgewogenes Bild von König Johns Leben, das sowohl seine Erfolge als auch seine Misserfolge hervorhebt. Es stellt gängige Missverständnisse über John in Frage und zeigt ihn als eine nuancierte Persönlichkeit. Das Buch ist ansprechend und verständlich geschrieben, so dass es sowohl für Historiker als auch für Gelegenheitsleser interessant ist. Das Buch ist eine wertvolle Quelle für das Verständnis der Komplexität der mittelalterlichen Monarchie und Regierungsführung.
Nachteile:Einige Rezensenten merkten an, dass das Buch zu sehr zu Gunsten Johanns ausfällt und möglicherweise die negativen Aspekte seiner Herrschaft herunterspielt. Obwohl es als die beste moderne Biografie gilt, sind einige der Meinung, dass es im Vergleich zu neueren Forschungen zu diesem Thema veraltet ist. Einige Leser merkten auch an, dass das Buch nicht so tiefgründig sei wie Warrens Biografie von Heinrich II.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
King John, Revised Edition, 11
King John ist nicht nur eine Studie über einen König und sein politisches Unglück, sondern auch über eine Epoche - eine Epoche, die von tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen geprägt war und in der daher eine beispiellose Spannung herrschte. Die Persönlichkeit Johanns, die von Chroniken wie Roger of Wendover und Matthew Paris so verzerrt dargestellt wird, wird anhand seiner Taten untersucht: Er wird aber auch vor dem Hintergrund seiner Vorgänger auf dem Thron, der Gesellschaft, in der er lebte, und der Probleme, die diese Gesellschaft für einen Herrscher bereithielt, betrachtet.
Johannes war der vierte Sohn von Heinrich II. und Eleonore von Aquitanien, der das Erwachsenenalter erreichte. In jungen Jahren war er unverantwortlich, selbstsüchtig und illoyal, doch ab 1194 wurde er seinem Vater ähnlicher als die Brüder, mit denen er zuvor zu rivalisieren versucht hatte. Nur Heinrich II. selbst ist mit dem späteren Johann vergleichbar, was sein Organisationstalent und die für einen Herrscher unschätzbare Fähigkeit angeht, seine Energien auf verwaltungstechnische Details zu lenken.
Der Bericht über Johanns Herrschaft ist faszinierend, aufschlussreich und äußerst lesenswert. Dr. Warrens Analyse der zeitgenössischen Situation erklärt die wahre Bedeutung des Kampfes um die Magna Carta. Er ist schonungslos in seiner Kritik an Johns Versagen, würdigt aber auch seine bemerkenswerten Aktivitäten.