Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Cinema, Black Suffering, and Theodicy: Modern God
In diesem Buch wird erläutert, wie in vielen Filmen schwarzes Leiden und die Rede von Gott auf eine Weise miteinander verwoben werden, die säkulare Beschränkungen der göttlichen Wirksamkeit aufzeigt.
Das Konzept des Buches von einem modernen Gott führt eine neue Analysemethode ein, die theodische Diskurse als Mechanismen moderner Identitäten und Filmemacher als geschickte Exegeten begreift, die göttliche Attribute an die Sinneswahrnehmungen ihrer Zeitgenossen anpassen. Shayne Lee zeigt, wie die filmische Theodizee einen goldenen Mittelweg zwischen der Bejahung des göttlichen Wohlwollens und der Ausklammerung übernatürlicher Aktivitäten findet und dass Filmfiguren, wie ihre realen Gegenstücke, ziemlich geschickt darin sind, Rationalität, Glauben und Tragödie zu triangulieren.
Lee stellt nicht nur synergetische Verbindungen zwischen Theodizee und Säkularität her, sondern bietet auch kritische Einblicke in die Relevanz des Kinos für die Soziologie des Bösen, indem er aufzeigt, wie Filme bösartige Handlungen und Ergebnisse kodieren und erzählen, klare Unterscheidungslinien zwischen Opfern und Tätern ziehen, gesellschaftliche Dynamiken verdeutlichen, die Ungleichheit und Unterdrückung vorantreiben, und individuelle Episoden des Leidens in kollektive und erinnerte Identitäten des Traumas verwandeln. Dieses Buch beleuchtet, wie filmische Behandlungen der Theodizee das Böse und das Leiden auf eine kalkulierte Weise konstruieren, die spezifische Handlungen, Effekte und Institutionen mit größeren Sinnstrukturen verbindet.