Bewertung:

Das Buch untersucht die Entwicklung der katholischen Morallehre und konzentriert sich dabei auf Schlüsselthemen wie Sklaverei, Ehe, Wucher und Religionsfreiheit. Es kritisiert die historischen Positionen der Kirche und plädiert für ein tieferes Verständnis der Entwicklung der Lehre im Lichte der gesellschaftlichen Veränderungen und des moralischen Bewusstseins. Während viele die Analyse für gründlich und gut recherchiert halten, kritisieren einige Leser, sie sei langweilig oder lasse bestimmte Aspekte vermissen.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und gründliche Untersuchung der Entwicklung der katholischen Morallehre.
⬤ Klare und aufschlussreiche Texte, die das Verständnis der Leser für moralische Fragen herausfordern.
⬤ Bietet eine neue Perspektive auf sensible Themen wie Sklaverei und Wucher.
⬤ Spannend für Theologen, Historiker und gebildete Leser, die an ökumenischer Wissenschaft interessiert sind.
⬤ Einige Abschnitte, insbesondere über die Sklaverei, werden als zu langatmig empfunden.
⬤ Teile des Buches können mühsam zu lesen sein.
⬤ Kritiker behaupten, dass Noonan die Geschichte verbiegt, um seine These zu stützen, und wichtige Aspekte auslässt.
⬤ Es wird behauptet, dass die Schlussfolgerungen, die er zieht, nicht überzeugend genug sind, um tatsächliche Veränderungen in der Lehre zu belegen.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Church That Can and Cannot Change: The Development of Catholic Moral Teaching
Anhand konkreter Beispiele zeigt John T. Noonan, Jr.
auf, dass sich die Morallehre der katholischen Kirche verändert hat und weiterhin verändert, ohne ihre grundlegende Verpflichtung gegenüber dem Evangelium von Jesus Christus aufzugeben. Noonan geht insbesondere auf die tiefgreifenden Veränderungen ein, die im Laufe der Jahrhunderte in der katholischen Morallehre zur Gewissensfreiheit, zum Kreditgeschäft und zur Sklaverei stattgefunden haben. Er untersucht auch den Wandel, der sich derzeit in Bezug auf die Ehescheidung vollzieht.
In diesen Veränderungen sieht Noonan die katholische Kirche als einen kraftvollen, lebendigen Organismus, der auf neue Fragen mit neuen Antworten antwortet und die Fähigkeit der Gläubigen erweitert, durch Erfahrung und Einfühlungsvermögen zu lernen, was die Liebe verlangt.
Noonan vertritt die Auffassung, dass der Anstoß zum Wandel aus einer Vielzahl von Quellen kommt, darunter das Gebet, die Meditation über die Heilige Schrift, neue theologische Erkenntnisse und Analysen, die Entwicklung menschlicher Institutionen sowie die Beispiele und Unterweisungen von Menschen guten Willens. Noonan erklärt auch, dass die Kirche ihre Verpflichtung zur Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus nicht ändern kann.
Wie kann sich angesichts dieser Absolutheit die Morallehre der Kirche ändern? Noonan hält diese Frage für nicht beantwortbar, wenn sie abstrakt gestellt wird. Aber im Zusammenhang mit den konkreten Fakten und Ereignissen, die er in diesem Buch erörtert, wird eine Antwort deutlich. In dem Maße, in dem unsere Fähigkeit, das Evangelium zu begreifen, wächst, wachsen auch unser Verständnis und unser Mitgefühl, die die Gebote des Evangeliums der Liebe mit Leben erfüllen.
"Ich war ein Büronachbar von Richter John Noonan im Kluge Center der Library of Congress, als dieses Buch entstand, und ich freue mich, dass es jetzt gedruckt wird. Es ist eine sorgfältige und doch kühne Anwendung des Konzepts der 'Entwicklung der Lehre' auf die Moral und nicht auf das Dogma, und eine brillante Taxonomie der christlichen Haltung zur Sklaverei. Das Ergebnis der Forschung von Richter Noonan ist ein tieferes, wenn auch komplexeres Verständnis dessen, was die Kontinuität der orthodox-katholischen Tradition bedeutet.
Ich freue mich auf eine ausführlichere Diskussion mit dem Autor, und ich kann mir keinen ernsthaften Menschen vorstellen, der nicht von der Lektüre dieses Buches profitieren würde" - Jaroslav Pelikan, Yale University.