Bewertung:

Das Buch „Classes“ von Dr. Olin Wright wird für seine Klarheit und sein umfassendes Konzept des marxistischen Denkens und der Klassenanalyse gelobt. Es ist ein wichtiges Hilfsmittel sowohl für Akademiker als auch für Personen, die sich nur gelegentlich für Soziologie interessieren. In den Rezensionen wird die Mischung aus theoretischer Einsicht und empirischer Untersuchung hervorgehoben, aber auch auf einen möglichen theoretischen Fehler in Bezug auf die Definitionen von Sozialismus und Nationalisierung hingewiesen.
Vorteile:⬤ Klare und strukturierte Darstellung der Argumente.
⬤ Effektive Verschmelzung von ökonomischer Analyse und marxistischem Denken.
⬤ Bietet wertvolle Einsichten zum Verständnis der Klassendynamik und der „widersprüchlichen Klassenlagen“.
⬤ Zugänglich für ein breites Publikum, einschließlich Sozialwissenschaftler und Gelegenheitsleser.
⬤ Betont empirische Untersuchungen neben dem theoretischen Diskurs.
⬤ Verwirrung hinsichtlich der Unterscheidung zwischen Verstaatlichung und Sozialismus.
⬤ Potenzielle Übervereinfachung komplexer Klassenstrukturen.
⬤ Einige Leser könnten die Diskussion der theoretischen Zwänge als zu abstrakt empfinden.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Classes
Klassenanalyse und Klassenkampf sind zentrale Begriffe in der Marx'schen Gesellschaftstheorie, doch hat Marx zu Lebzeiten bekanntlich nie eine systematische Darstellung dieser Begriffe verfasst, so dass nachfolgende Generationen ihre Interpretationen aus seinen vielen verstreuten Hinweisen und Diskussionen zusammensetzen mussten.
Das Problem, auf dieser Grundlage eine marxistische Klassenanalyse zu entwickeln, hat sich durch die Veränderungen in der Klassenstruktur des fortgeschrittenen Kapitalismus noch verschärft, denn diese haben eine verwirrende Reihe neuer sozialer Schichten hervorgebracht, die mit den vielen traditionellen Auffassungen von Klasse nur schwer in Einklang zu bringen sind. In Classes stellt sich Erik Olin Wright, einer der führenden marxistischen Soziologen und Klassentheoretiker, der doppelten Herausforderung, sowohl die abstrakte, strukturelle Darstellung von Klasse, die Marx impliziert, zu klären als auch diese Darstellung im Lichte der gegenwärtigen Entwicklungen in den fortgeschrittenen kapitalistischen Gesellschaften anzuwenden und zu verfeinern.
Indem er den Begriff der Klasse auf den Prozess der Ausbeutung zurückführt, erörtert Wright seinen berühmten Begriff der „widersprüchlichen Klassenstandorte“ in Bezug auf die empirische Komplexität der Mittelklasse, und er liefert eine Analyse der Klassenstruktur in „postkapitalistischen“ Gesellschaften. Anschließend stellt Wright die Implikationen seines Ansatzes dar und unterzieht ihn anhand einer länderübergreifenden Erhebung über Klassenstruktur und -bewusstsein einer eingehenden empirischen Prüfung.