
Cognitive Economics: An Interdisciplinary Approach
Die Sozialwissenschaften untersuchen wissende Subjekte und ihre Interaktionen.
Ein "cog- nitive turn", der sich auf die Kognitionswissenschaft stützt, hat das Potenzial, diese Wissenschaften erheblich zu bereichern. Die kognitive Ökonomie gehört zu dieser Bewegung in den Sozialwissenschaften.
Sie zielt darauf ab, die kognitiven Prozesse der Individuen in der Wirtschaftstheorie zu berücksichtigen, und zwar sowohl auf der Ebene der Akteure als auch auf der Ebene ihrer dynamischen Interaktionen und der daraus resultierenden kollektiven Phänomene. Es handelt sich um ein ehrgeiziges Forschungsprogramm, das darauf abzielt, zwei Ebenen der Komplexität zu verbinden: die Ebene der kognitiven Phänomene, wie sie von der Kognitionswissenschaft untersucht und getestet werden, und die Ebene der kollektiven Phänomene, die durch die wirtschaftlichen Interaktionen zwischen den Akteuren entstehen. Ein solches Ziel erfordert die Zusammenarbeit nicht nur zwischen Wirtschaftswissenschaftlern und Kognitionswissenschaftlern, sondern auch mit Mathematikern, Physikern und Informatikern, um Modelle dynamischer Systeme zu erneuern, zu untersuchen und zu simulieren, an denen Wirtschaftsakteure und ihre kognitiven Mechanismen beteiligt sind.
Der harte Kern der klassischen Ökonomie ist die Allgemeine Gleichgewichtstheorie, die auf der optimierenden Rationalität des Agenten und auf statischen Konzepten des Gleichgewichts basiert, die einer im Rahmen der Spieltheorie systematisierten Sichtweise folgen. Der Akteur gilt als "rational", wenn alles so abläuft, als würde er eine Funktion maximieren, die seine Präferenzen darstellt, seine Nutzenfunktion.