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Cognitive Pluralism (Horst Steven (Chair Wesleyan University))
Ein Argument, dass wir die Welt durch viele spezielle mentale Modelle verschiedener Inhaltsbereiche verstehen, und eine Erkundung der philosophischen Implikationen.
Philosophen sind traditionell davon ausgegangen, dass die grundlegenden Einheiten des Wissens und Verstehens Konzepte, Überzeugungen und argumentative Schlussfolgerungen sind. In Cognitive Pluralism schlägt Steven Horst vor, dass eine andere Art von Einheit - ein mentales Modell eines Inhaltsbereichs - die grundlegende Einheit des Verstehens ist. Er argumentiert, dass das Verstehen nicht in Form von wortgroßen Konzepten, satzgroßen Überzeugungen oder argumentativen Schlussfolgerungen erfolgt, sondern in Form von idealisierten Modellen und in bereichsgroßen Stücken. Er argumentiert weiter, dass diese Idee des "kognitiven Pluralismus" - die Behauptung, dass wir die Welt durch viele solcher Modelle für eine Vielzahl von Inhaltsbereichen verstehen - Licht auf eine Reihe von Problemen in der Philosophie wirft.
Horst stellt zunächst die "Standardansicht" der kognitiven Architektur vor, die in der Mainstream-Epistemologie, Semantik, Wahrheitstheorie und Theorie des Schlussfolgerns angenommen wird. Anschließend erläutert er den Begriff des mentalen Modells als internes Surrogat, das Merkmale seines Zielbereichs widerspiegelt, und stellt ihn in den Kontext von Ideen aus der Psychologie, der Wissenschaftstheorie, der künstlichen Intelligenz und der theoretischen Kognitionswissenschaft. Schließlich argumentiert er, dass die kognitive pluralistische Sichtweise nicht nur dazu beiträgt, rätselhafte Unstimmigkeiten im Wissen zu erklären, sondern auch Zweifel an der Durchführbarkeit von Versuchen zur "Vereinheitlichung" der Wissenschaften aufkommen lässt.
Er stellt eine modellbasierte Erklärung für intuitive Urteile vor.
Und behauptet, dass der kognitive Pluralismus eine reliabilistische Erkenntnistheorie und eine "molekularistische" Semantik begünstigt. Horst schlägt vor, dass der kognitive Pluralismus es uns erlaubt, rivalisierende epistemologische und semantische Theorien nicht als direkte Konkurrenten, sondern als komplementäre Darstellungen zu betrachten, die jeweils ein idealisiertes Modell verschiedener Dimensionen der Bewertung darstellen.