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Colonial exchanges: Political theory and the agency of the colonized
Als die europäischen Nationen den Globus kolonisierten, setzten sie nicht nur ihre Macht durch, sondern verbreiteten auch Ideen. Diejenigen, die in den kolonisierten Gesellschaften lebten, nahmen diese Ideen nicht passiv auf, sondern versuchten, sie umzugestalten und neu zu nutzen, oft auf überraschende oder zweideutige Weise.
Die neuere Forschung im Bereich des politischen Denkens hat die Beziehung zwischen europäischen politischen Ideen und dem Kolonialismus eingehend untersucht, insbesondere die Art und Weise, wie kanonische Denker koloniale Praktiken unterstützten oder bekämpften. Der Auseinandersetzung kolonisierter politischer und intellektueller Akteure mit europäischen Ideen wurde jedoch wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die Aufsätze in diesem Band zeigen, dass eine umfassende Betrachtung der Auswirkungen des Kolonialismus die Art und Weise erfordert, in der kolonisierte Intellektuelle auf diese Ideen reagierten, sie annahmen und transformierten, sowie die politischen Projekte, die ihre Reaktionen mitgestalteten.
In neun Kapiteln setzt sich eine Mischung aus politischen Theoretikern und Intellektuellenhistorikern mit bestimmten Denkern und. Kontexte, um die unvorhersehbaren, komplexen und manchmal paradoxen Auswirkungen der europäischen Ideen in einer Reihe von kolonialen Kontexten im Detail zu zeigen.
Sie untersuchen ein breites Spektrum kolonisierter Gesellschaften, darunter Indien, Haiti, die Philippinen, Ägypten, Marokko, Nigeria und die Siedlerländer Nordamerikas und Ozeaniens, in Zeiträumen von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart. Indem der Band die Aufmerksamkeit auf die intellektuelle Handlungsfähigkeit der Kolonisierten lenkt, bietet er einen neuen Blick auf den Kolonialismus und die Geschichte des politischen Denkens und eröffnet ein reiches Feld für zukünftige Untersuchungen.