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Commentary on Proverbs
Philipp Melanchthon (1497-1560) war einer der einflussreichsten Bibelausleger des 16. Jahrhunderts, und seine Werke wurden von Zeitgenossen wie Martin Luther, Johannes Calvin und Erasmus gelobt.
Melanchthons Kommentar zu den Sprüchen aus dem Jahr 1555, der ursprünglich auf Latein verfasst war und hier zum ersten Mal in eine moderne Sprache übersetzt wurde, zeigt, wie gut er die alten Sprachen und die Rhetorik, die griechische und römische Literatur, die Geschichte des Alten Testaments, die christliche Lehre und Ethik sowie die Geschichte der Bibelauslegung beherrschte. Dieser Kommentar veranschaulicht auch Melanchthons charakteristischen Gebrauch von loci communes, oder „Gemeinplätzen“, einer Auslegungsmethode, die biblisches und theologisches Material in zusammenhängende Kategorien einordnet, die es einem Ausleger der Schrift ermöglichen, den Sinn des Textes zu verstehen.
Dieser einzigartige Ansatz inspirierte Melanchthon dazu, Sprüche, die ursprünglich in einem hebräischen Kontext geschrieben wurden, mit universellen Wahrheiten zu verbinden, die in klassischen Schriften außerhalb der jüdisch-christlichen Tradition zu finden sind. Wer Melanchthons Sprüchekommentar liest, gewinnt nicht nur ein tieferes Verständnis für eines der beliebtesten Bücher der Bibel, sondern auch eine größere Wertschätzung für einen der wichtigsten Bibelausleger und Theologen der protestantischen Reformation.